Originaltitel: FRIDA
USA 2002, 123 min
Verleih: Buena Vista
Genre: Biographie, Schicksal
Darsteller: Salma Hayek, Alfred Molina, Geoffrey Rush, Edward Norton, Antonio Banderas, Ashley Judd
Regie: Julie Taymor
Kinostart: 06.03.03
Um das Leben der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo zu bebildern, hat es ja schon einigen Zoff in Hollywood gegeben. Madonna wollte jahrelang die Rolle - als Italo-Amerikanerin aber nicht wirklich überzeugend, vom Talent jetzt mal ganz zu schweigen. Natürlich wollte auch Jennifer Lopez mitmischen, aber auch sie wäre zu wenig Kahlo, zu viel Schnuckel gewesen. So hat Salma Hayek das Rennen gemacht, zweifelsohne eine sehr gute Wahl und zudem ein Herzenswunsch der Hayek, die dieses wilde, farbenfrohe Porträt auch gleich produzierte. Bis es soweit war, mußte sie aber warten. Erst war sie zu jung, dann war es nicht der richtige Moment, dann suchte man eine geeignete Regisseurin.
Ein glücklicher Umstand, daß man auf die Theaterfrau, Filmregisseurin und Autorin Julie Taymor stieß. Taymor, eine Frau, deren Herz fürs Übertriebene, fürs Surreale und Exzentrische pocht. Was ja auch nötig ist, will man nur einen Hauch von Kahlo auf die Leinwand zaubern. Im Galopp durch die Jahrzehnte wird nun von Fridas frühem Unfall, ihrer Lähmung, ihrem harten Kampf gegen Krankheit, ihrer Schmerzmittelabhängigkeit, über ihre illustren Männer, unzüchtige Damenbekanntschaften, die Begegnung mit Trotzki, die lebenslange Haßliebe zu ihrem Förderer und Liebhaber, dem Weiberhelden Diego Rivera, und ihre exzentrischen Ausbrüche - selbst vom Krankenhausbett aus - erzählt.
Das alles ist Taymor faszinierend gelungen, sie inszeniert das Leben der Kahlo als Tornado der Gefühle, als überbordende Lebensrevue, und sie scheut auch vor klassischen Elementen der Seifenoper nicht zurück. Das wirkt kurz befremdlich, dann paßt es wieder sehr gut, und schließlich fügt sich alles derart zu einem entflammten Reigen voller Farben, steppender Rhythmen, schillernder Kostüme und unberechenbar leidenschaftlicher Typen, daß der Funke rasend schnell überspringt.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.