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Fuchs und Hase retten den Wald

Größenwahn und lecker Kuchen

Schöne bunte Waldwelt: Fuchs und Hase haben eine funktionierende WG aufgezogen, neben Erwartbarem à la Wildschwein Haui lebt echt inklusiv ein Pinguin. Etwas traurig bloß, daß gerade eine Abschiedsparty steigt, weil es Robbe und Nixe stark hin zum Wasser zieht, zumindest gibt’s Hases legendären Kuchen. Und das Sehnsuchtsnaß steht auch nur zu bald direkt vor jeder Tür, was Euli mit Puppe Huhu während ihrer obligatorischen Nachtwache geschockt bemerkt: Der „Nennt mich Justin!“-Biber hat eine gigantische Burg zusammengenagt und alles geflutet …

Das ist nach angesichts recht außergewöhnlicher Animation vielleicht notwendiger knapper Gewöhnungszeit ein niedlicher Spaß für die Superkurzen und Kleinen, ein in machbaren 70 Minuten erzähltes Abenteuer ohne übliche Hektik oder Geschrei. Es geht stets eher gemächlich zu, selbst der nominelle Bösewicht entpuppt sich als einsamer Bursche, dessen Übermaß an Amüsiergelegenheiten kaum verdecken kann, wie schwer es ihm an Gesellschaft fehlt, weswegen er Freunde eben einfach seiner Luxusbude hinzufügt. Und zwischendrin ganz altmodisch zu trällern beginnt, bis ihn der natürlich schlaue Fuchs mittels Versteckspiels überrumpelt. Zweifelt irgendwer ernsthaft an totaler Läuterung und Integration?

Heimlicher Star und sichere Anwärterin auf kindliche Zuneigung bleibt allerdings Euli, die ohnmachtsgeneigte Über-sich-hinaus-Wachserin. Schon bezaubernd, wenn dem ängstlichen Vogel spontan die eigene Flugbefähigung ins Erinnerungsvermögen schießt, das Motivationslied aufs schlummernde Talent gesungen wird.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...

Fuchs und Hase retten den Wald ab heute im Kino in Leipzig