Gewiß kein Schäfchenknabe. Jack Carter sieht aus wie einem Buch für besseres Benehmen entsprungen, hat auch Manieren, ist aber nicht nur Frauenknacker sondern eben auch Profi-Killer. Als sein Bruder verstirbt, macht sich Jack auf nach Newcastle, um die Todesursache zu klären. Schnell findet der feingezwirnte Killer heraus, daß sein Bruder Richie einem fiesen Komplott zum Opfer gefallen ist. Carter beginnt auf seine ureigene Haifisch-Art zu ermitteln. Blut muß fließen. Doch Jack ahnt nicht, wie tief der Sumpf ist. Als der aufgebrachte und auf Rache sinnende Carter den Mißbrauch seiner Nichte Doreen aufdeckt, tickt er richtig aus...
Was waren das für Kinozeiten! GET CARTER gehört zu der Art von Thrillern, deren Eleganz man förmlich riechen kann. Eine Qualität, die sich verblüffend mit kompromißloser Härte und hohem Bodycount verträgt und so typisch für das brillante Ganovenkino der 70er war. Eine Zeit, in der beinharte Killer ungeniert himmelblaue Hemden zum dunklen Anzug tragen konnten. Ein Hochgenuß, sich dem smarten, uneitlen und nuancierten Spiel des großartigen Michael Caine zu ergeben. Wenn schon sterben, dann durch ihn...
Originaltitel: GET CARTER
USA 1971, 90 min
Verleih: Zephir
Genre: Gangster, Thriller
Darsteller: Michael Caine, Britt Ekland
Regie: Mike Hodges
Kinostart: 16.08.01
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.