Originaltitel: GLADIATOR
USA 2000, 145 min
Verleih: UIP
Genre: Historie, Action
Darsteller: Russell Crowe, Joaquin Phoenix, Oliver Reed
Regie: Ridley Scott
Kinostart: 25.05.00
Düster-blaue Schwaden ziehen über die toten Leiber. Blutige Klingen, enthauptete Krieger - Maximus, siegreicher General des regierenden Kaisers Marcus, verläßt das Schlachtfeld wiederum glorios.
In herzenstiefer Treue seinem Kaiser und Rom verpflichtet, ist er dem Imperator näher als dessen eigener Sohn Commodus. Deshalb wünscht sich Marcus, daß Maximus der neuer Herrscher über Rom werden soll. Marcus Aurelius verstirbt plötzlich, sein herrschsüchtiger Sohn ergreift die Macht und nimmt Maximus fest, mit dem Willen ihn töten zu lassen. Doch Maximus kann entkommen, gerät allerdings bald erneut in Gefangenschaft. Er wird auf dem Sklavenmarkt verschachert und vom geldgierigen Proximus zum Gladiator aufgebaut. In bestialisch unfairen Kämpfen muß Maximus sein Leben verteidigen, in dem er anderes vernichtet. Bald hat er die Chance im Colosseum zu kämpfen. Doch Maximus, endlich in Rom und damit in der Nähe des intriganten, unrechtmäßigen Herrschers, hat bereits mit den anderen Gladiatoren Pläne geschmiedet. Commodus Stunden sind gezählt...
Wow! Es wird gemetzelt, intrigiert, atemberaubende Wagenrennen inszeniert, muskulöse Männer gezeigt und alles im heftigsten Breitwand gefahren. Ridley Scott hat es wieder drauf. Nach den peinlichen WHITE SQUALL und G.I.JANE ist ihm endlich ein wunderbares Stück Kino gelungen. Er fährt optisch und inszenatorisch die volle Tour, nutzt die Kraft und die Faszination der früheren Monumentalepen wie BEN HUR oder DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES, ist aber glücklicherweise schlau genug, keinen lauen Aufguß dieser Schinken zu filmen. Geschickt appelliert er mit den heutigen technischen Möglichkeiten des Kinos an die veränderten Sehgewohnheiten. Trotz der Wucht seiner Bilder verkommt sein Held nicht zum Pappmaché. Das liegt vor allem daran, daß Scott sich mit Russell Crowe für einen Schauspieler von Format entschieden hat, der schon äußerlich gegen das übliche Heldenbild antritt. Scott läßt sich mit dem Aufbau seines Heroen Zeit. Damit werden Wut und Verzweiflung von Maximus in aller blutigen Konsequenz nachvollziehbar. Erstklassige Kinounterhaltung.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.