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Goldene Zeiten

Das A-Team in Unna

Wenn über einem deutschen Film ein amerikanisches Sternchen leuchtet, sieht das bisweilen komisch aus. Genau so war das wohl auch gedacht, handelt es sich doch bei Peter Thorwarths BANG BOOM BANG- und WAS NICHT PASST-Nachfolger erneut um eine Komödie. Das Sternchen allerdings ist ziemlich winzig, denn dem US-Import Dirk Benedict, der sich einst mit seinem "A-Team" durchs Fernsehen lächelte, ging seit den 80er Jahren doch einiges an Glanz verloren. Thorwarth verordnet dem Faceman nun so viel Selbstironie, daß man glauben könnte, er habe dessen versandende Karriere mit einer fröhlichen Hinrichtung beenden wollen.

Benedict spielt den fast vergessenen Ex-Serienstar Douglas Burnett, der ein Benefiz-Golfturnier bei Unna aufwerten soll. Genauer: er spielt dessen Double, das eigentlich Horst Müller heißt, bislang vergeblich auf den Anruf aus Hollywood wartet, und zwar in Kornwestheim. Problematisch an dem vermeintlichen Besetzungscoup ist nun, daß ein mäßig begabter Schauspieler nur mäßig einen ebenso mäßigen Berufskollegen verkörpern kann. Ganz zu schweigen von den Sprachbarrieren, über die es dabei zu hüpfen gilt. Nun, für Unna langt’s, zumindest im Film. Denn diese Provinzsociety ist im Helferrausch - die armen rumänischen Waisenkinder!

Daß die wohl nie einen Pfennig sehen werden, verdankt sich der Unmenge an falschen Fuffzigern, mit denen Thorwarth hier um sich schmeißt. "Eventmanager-Assistent" Ingo, wohnhaft bei Muttern, der Veranstalter ein windiger Gierhals, der Autosponsor ein tapferes Mechanikerlein, hinter dem der örtliche Zuhälterkönig und selbsternannte Ehrengast her ist, osteuropäische Doppelbegabungen (Möbelträger/Schläger) - und eine tote Nutte im Hotelbett.

Thorwarths Ruhrpott-Schwank pflegt einen durchaus handgreiflichen Sozialdadaismus und schäkert dabei mit jenem Prollcharme, an dem man sich nun doch schon ein wenig sattgesehen hat: die Komik von ewigen Verlierern, die behende nach unten treten, damit sie irgendwann einmal auf der Butter zu sitzen kommen. Doch im Versuch, nach allen Seiten auszuteilen, knackt nicht nur so manches Gelenk geräuschvoll auseinander. Es fehlt an Handwerk, an Timing, ja auch an Witz, um aus dem - zugestanden - munteren Plot einen ebensolchen Film zu machen.

[ Sylvia Görke ]