D 2024, 93 min
FSK 12
Verleih: REM
Genre: Drama
Darsteller: Lilith Stangenberg, Samuel Schneider, Jeanette Hain
Regie: Kida Khodr Ramadan
Kinostart: 24.10.24
„Adoption, Schwangerschaft, Frauen, das sind für mich sehr deutsche Themen. Bei mir geht es immer sehr viel um Migration und so.“ Spricht Regisseur Kida Khodr Ramadan, hat sich ergo mutig an riskantes teutonisches Sujet gewagt, macht uns mit Martha bekannt, die plant, ihr Baby vom verheirateten Liebhaber zur Adoption freizugeben. Hauptdarstellerin Lilith Stangenberg lernte dabei, „eher aus der orientalischen Hüfte heraus zu spielen als aus dem okzidentalen Kopf.“
Zwar hofft man ja grundsätzlich schon länger, daß irgendwer Stangenberg mimische Klasse beibringt, aber was sie darob tut, wirkt doch ziemlich wie eine Beleidigung der gepriesenen morgenländischen Körpermitte, erschöpft sich in ständig weggetretenem Blick an mahlendem Mienenspiel, Gebrüll und Gehampel. Dazu schaut Martha regelmäßig Quallen zu (wegen Rückgratlosigkeit?), salbadert wahnsinnig tiefsinnig und daher doppelt über fließendes oder zerschmetterndes Wasser. Kurz: Sie nervt.
Auch der Rest des Personals, ob egozentrisch Vorwürfe speiende Horrormutter, generalstabsmäßig durchstrukturierte Schwester oder Klischee-Amtsschimmel, trägt nichts zur Berührung, zum Fühlen bei, welches folgerichtig vollkommen ausbleibt. Hier lahmt und lärmt bleiernes Problemkino, inklusive auf der Tonspur besungener Tristesse tatsächlich deutsch bis ins Jammermark, zudem übergriffig statt realitätsnah, unter anderem, wenn die distanzlose Kamera Martha elend ausgewalzt schmerzverkrümmt auf der Toilette filmt. Dafür wird ihr am Ende immerhin ein visueller Maria-mit-dem-Kind-Moment aufgepfropft, bevor sie gebetsmühlenartig wiederholt die brennendste aller zu stellenden Fragen murmelt: „Warum?“
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...