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Hamlet (2000)

Brudermord im New York 2000

Sein Vater, der Präsident der Denmark Corporation, ist tot. Der junge Hamlet beobachtet argwöhnisch, wie nach sehr kurzer Zeit der aalglatte Claudius, der Bruder seines geliebten Vaters, nicht nur dessen Geschäfte weiterführt, sondern auch noch Gertrude, Hamlets Mutter ehelicht. In Hamlet, der im New York des Jahres 2000 Film studiert, regt sich der Verdacht, sein Vater könne Opfer einer Intrige aus Hab- und Machtgier geworden sein.

Hamlets Freunde Horatio, Marcello und Bernardo werden Augenzeugen eines unglaublichen Ereignisses: ihnen erscheint der Geist des Verstorbenen. Sie berichten Hamlet von dieser Erscheinung, und auch er selbst sieht den Geist seines toten Vaters. Hamlets Verdacht wird bestätigt: sein Onkel Claudius hat seinen eigenen Bruder umgebracht, um an dessen Besitz und Machtposition zu gelangen. Der junge Wilde fühlt sich auserkoren, den Mord zu rächen. Als dann noch die geliebte Ophelia und seine Kommilitonen Rosenkranz und Güldenstern im Auftrag Claudius’ gegen Hamlet agieren, gibt es für ihn kein Zurück: Claudius muß sterben....

Ethan Hawke ist ein verschlossener Hamlet. Anders als beim leicht narzistischen Spiel des Branaghschen Dänenkönigs, dominiert hier Introvertiertheit, passend zum unterkühlten Dekor des modernen New York. Optisch verblüffend, läßt sich Regisseur Almereyda Zeit beim Fabulieren des Konfliktes, filmt nicht wahllos hippe Szenenfolgen, sondern konzentriert sich gerade auf den Kontrast magisch-designter Bilder und klassischer Erzählung. Diesen HAMLET verläßt man nicht mit der Gewißheit, einen "nur" unterhaltsamen und fesselnden Kinoabend erlebt zu haben, eher mit dem Gefühl, wohlüberlegtes und nicht auf peinliche Modegimmicks zielendes Kino gesehen zu haben. Was diese neuerliche Verfilmung des

Shakespeare-Dramas auch über zahlreiche frühere Adaptionen hinaus rechtfertigt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.