D 2020, 91 min
FSK 12
Verleih: StudioCanal

Genre: Drama

Darsteller: Leonard Scheicher, Johannes Nussbaum, Hannelore Elsner, Heiner Lauterbach, Jeannette Hain

Regie: Hans Steinbichler

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Hannes

Drück meine Hand!

Die „Eberhofer“-Krimis von Rita Falk sind gewiß keine große Literatur, dafür aber wunderbar schrullig und mit einem bodenständigen Witz geschrieben, man muß sie mögen. Die Filme dazu auch. Falk hatte bereits vor knapp zehn Jahren mit „Hannes“ ein ganz anderes Sujet verfaßt, auch dieses Buch räumte keine Literaturpreise ab, aber es mogelte sich ins Herz, avisierte zielgerichtet die Tränendrüsen, umschiffte trotzdem alle Klippen des Kitsches.

Hans Steinbichlers Film tut es dem Roman auf wunderbare Weise gleich. Ein „Tearjerker“ im positivsten aller Sinne, eine hinreißende Ode an die Freundschaft, eine mit auch gern mal derberem Humor gespickte Geschichte über diesen miesen Verräter namens Schicksal. Moritz und Hannes: Altersunterschied eine Minute, beste Freunde, und zwar schon immer. Private Verluste, das Leid erster Lieben, die Leidenschaft fürs Motorradfahren ... Sie teilten bisher alles, nur die geplante Reise nach Feuerland muß warten, denn: saudoofer Unfall.

Wenn Moritz sich aufs Intensivbett von Hannes legt, auf einen Augenschlag oder Händedruck wartet, an den Arzt die bange Frage „Wird er wieder?“ richtet, wenn er Rotz und Wasser schluchzt, da er Schuld empfindet, dann zieht es uns als Zuschauer auch die Füße weg. Was an der Tiefe dieser Freundschaft liegt, aber eben auch am unverbrauchten Talent Leonard Scheichers. Irre, dieser Kerl. Toll ist auch, wie sich Steinbichler vom Tagebuch-Duktus der Vorlage löst, entschieden strafft und trotzdem den Fokus auf das Fundament dieser ergreifenden Geschichte niemals aus den Augen verliert – das Unverbrüchliche einer Freundschaft. Einer echten eben, keine aus „sozialen“ Netzwerken.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.