Originaltitel: HARRY POTTER AND THE PRISONER OF AZKABAN

USA 2004, 141 min
FSK 12
Verleih: Warner

Genre: Literaturverfilmung, Abenteuer, Fantasy

Darsteller: Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint, Gary Oldman

Regie: Alfonso Cuarón

Kinostart: 03.06.04

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Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Der Zauber geht weiter - mit stimmigen Effekten und dunkleren Tönen

Harry Potter hat genug von seiner Stieffamilie, den unausstehlichen Dursleys. Nachdem er die penetrante Tante wie einen Ballon anschwellen ließ, packte er seine Sachen und hat nun in der Zaubererkneipe "Zum tropfenden Kessel" Zuflucht gefunden. Hier warten seine Freunde Hermine und Ron ebenfalls schon darauf, nach Hogwarts aufzubrechen. Harry erwartet ein neues Schuljahr, und es steht unter keinem guten Stern. Nicht nur, daß es ununterbrochen regnet, zudem spricht die Zaubererwelt nur von einem Ereignis: Sirius Black ist aus dem Gefängnis von Askaban ausgebrochen. Er hatte Lord Voldemort einst geholfen, Harrys Eltern zu finden und zu töten, sagt man. Vermutlich ist er nun auf der Suche nach dem Jungen selbst.

Dementoren, unerbittliche Wächter von Askaban, durchstreifen die Gegend auf der Suche nach dem Verbrecher, und Harry lernt schnell, daß man den unheimlichen Wesen aus dem Weg gehen sollte. Unterdessen geht Harrys Fehde mit Draco Malfoy weiter, und einige neue Lehrer unterrichten an der Schule. Doch die Zeit steht nicht still, Sirius Black hat sich in Hogwarts eingeschlichen und scheint obendrein einen Verbündeten zu haben. Harry Potter ist in Gefahr und wird sich dem Kampf stellen.

Es ist geschafft! Der dritte Film um den Zauberlehrling mit dem gezackten Mal auf der Stirn hat sich endlich von der literarischen Vorlage emanzipiert. Herausgekommen ist ein magischer Fantasyfilm, mit dem auch Zuschauer etwas anzufangen wissen, die vom Potterhype verschont wurden. Wie ist das gelungen? Zum einen schlägt der neue Regisseur Alfonso Cuarón einen weitaus dunkleren Ton an, als die braven Vorgänger. Atmosphärisch dicht und stellenweise sehr spannend verfolgt er die Jagd nach dem vermeintlichen Mörder und Harrys Suche nach dem wahren Schicksal seiner Eltern. Konflikte werden angedeutet, statt wie in den ersten beiden Verfilmungen endlos breitgewalzt. Zum anderen wird Harrys Charakter vertieft und läßt sich nicht von der gewieften Hermine die Butter vom Brot klauen, denn endlich zaubert er mal selbst. Und wie, das erzeugt schon ein wenig Gänsehaut. Für die ganz Kleinen werden Werwölfe und seelensaugende Kuttenwächter aber vielleicht etwas zu schaurig sein.

Die beste Nachricht ist jedoch, daß bei Teil drei nun auch endlich die visuellen Effekte stimmig sind. Der anmutige Hippogreif, halb Pferd halb Vogel, ist eine wunderbare Kreation der Tricktechnik, ebenso wie die gruseligen Dementoren. Über die 141 Minuten Laufzeit (so lang, wie zwei herkömmliche Kinderfilme) hilft ein geschickter Trick in der Geschichte hinweg. Da mag man doch tatsächlich auch als Nicht-Fan in den Potter-Büchern stöbern.

[ Roman Klink ]