D 2000, 80 min
Verleih: Constantin
Genre: Teenie, Komödie
Darsteller: Tobias Schenke, Axel Stein, Sissi Perlinger, Stefan Jürgens
Regie: Marc Rothemund
Kinostart: 30.03.00
Eines Morgens wacht nicht nur der fünfzehnjährige Flo auf, sondern auch sein bis dahin im unschuldigen Kinderland schlummernder Penis. Und der bringt nicht nur die Bettdecke zum abheben, nein, er spricht auch.
Die knarrige Stimme unter der Gürtellinie steuert den Spätzünder natürlich in die peinlichsten Situationen. Plötzlich sieht die Tante am Frühstückstisch besser aus denn je und der aufreizende Busen der Mathelehrerin führt zum Blutmangel im Gehirn. Und dann wird Flo von seinem plappernden Freund direkt in die Arme der Schul-Sexbombe Leonie getrieben, die seine Verlegenheit schamlos ausnutzt. Sie castet ihn als Zweitbesetzung für den Romeo in der Schulaufführung und die bildet dann natürlich den perfekten Hintergrund für das große Finale.
Mit seinem zweiten Kinofilm nach DAS MERKWÜRDIGE VERHALTEN GESCHLECHTSREIFER GROSSTÄDTER... bleibt Regisseur Rothemund beim Thema und inszeniert den Alptraum aller männlichen Teenager. Sicher, Komödien leben von Übertreibungen. Allerdings ist die immer wieder beteuerte Unschuld der Hauptfigur für einen immerhin Fünfzehnjährigen etwas zu dick aufgetragen. Daß Flo seinen besserwissernden Kumpel um Rat in Liebesdingen fragt, ist ja noch in Ordnung. Aber mit dem Aufklärungsgespräch in der elterlichen Wohnstube, dem Kamasutra, verschiedenen Sex-Hotlines und dem BH-Verschluß-Studium wirkt der Crashkurs in Sachen Sex doch reichlich überfrachtet und wenig originell. Und daß man den kleinen Flo schließlich zu einer Professionellen schickt, um ihn für das erste Mal fit zu machen, ist auch kaum innovativ zu nennen.
Newcomer Tobias Schenke ist mit der Ausdruck-Palette von "verwirrt" bis "völlig verwirrt" nicht wirklich gut ausgelastet. Außerdem könnte man dem Zuschauer durchaus zutrauen, daß er einen Gag auch ohne große Ankündigung versteht.
[ Sylvia Görke ]