Bereits 1958 spielte Vincent Price in der legendären Verfilmung des Castle-Klassikers DAS HAUS AUF DEM GEISTERHÜGEL. In diesem schwarzhumorigen Remake wird besonders seine Leistung hommagiert. OSCAR-Preisträger Geoffrey Rush spielt Price, einen leicht wahnsinnigen Betreiber des Gruselthemenparks Terra Incognito. Er bringt dem Meister des Makaberen von der hochgezogenen Augenbraue bis zum elegant drapierten Halstuch kalkuliert affektiert auf den Punkt. Price hat zur Geburtstagsfeier seiner zänkisch-geldgierigen Angetrauten Evelyn in ein Spukhaus geladen, das früher ein psychiatrisches Institut für geistig gestörte Schwerverbrecher beherbergte. Es erscheinen fünf Fremde, denen Price eine Million Dollar versprochen hat, sofern sie eine Nacht in dem Höllenhaus überleben. Eine Tour de Force entfaltet sich, wo zunächst keiner so recht weiß, welche Schrecken von wem gestellt sind und wo der Spaß aufhört.
William Malones liebevoll wüster Trashfilm weist die typischen Merkmale eines unterhaltsamen C-Movies auf, das sich selbst nicht allzu ernst nimmt. In ihren bizarren Momenten erinnert die splatterangereicherte und mit Famke Janssen, Peter Gallagher und Lisa Loeb prominent besetzte Inszenierung mit stakkatoschnellem Schnitt immer wieder an einen abgefahrenen Marylin-Manson-Musicclip. Entsprechend steht statt eines viktorianischen Prunkbaus wie im Fall von DAS GEISTERSCHLOSS ein funktionales, modernes Art-Deco-Gebäude im Mittelpunkt und die zu einem wabernden Wesen verdichteten verdammten Seelen des Hauses, das alle Fäden in der Hand hält, gleichen einem zum Leben erweckten Rohrschach-Bild. Das Genrepublikum wird einige dieser gelungenen Einfälle zu schätzen wissen.
Originaltitel: HOUSE ON HAUNTED HILL
USA 1999, 96 min
Verleih: Helkon
Genre: Horror
Darsteller: Geoffrey Rush, Famke Janssen
Regie: William Malone
www.houseonhauntedhill.com; helkon.de
Kinostart: 27.04.00
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