Originaltitel: BRINGING DOWN THE HOUSE

USA 2003, 105 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Klamotte

Darsteller: Steve Martin, Queen Latifah, Eugene Levy

Regie: Adam Shankman

Kinostart: 17.07.03

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Haus über Kopf

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Wundern Sie sich nicht, wenn sie an der Villa von Biedermann Peter Sanderson vorbeikommen. Die vielen afro-amerikanischen Menschen vor seinem Haus sind nicht seine Freunde. Er ist rechtschaffener Bürger, betreut sogar das Vermögen der steinreichen und erzkonservativen Mrs. Arness. Leider hat er ein temporäres Problem mit Charlene. Die üppige, schwarze, entflohene Strafgefangene hat sich per Chat trickreich in sein Leben manövriert und erpreßt den Steueranwalt nun, ihren Fall neu aufzurollen. Sie saß wegen Raubüberfall, unschuldig - klar. Und im Moment veranstaltet sie ohne sein Wissen eine Wohltätigkeitsparty in seinem Haus. Aber halt, müssen wir uns doch Sorgen um Peters weiße Seele machen? Es scheint, er gewöhnt sich an die farbige Mitbürgerin. Seine Kinder mögen sie auch. Peters Arbeitskollege fährt auf sie ab ("Es darf beim Schuffeln ruhig schwabbeln..."). Selbst Peters krisengebeutelte Ehe bekommt frischen Pepp. Fehlt nur noch, daß er durch Charlenes Fall selbst Teil der HipHop-Subkultur wird.

Schon gruselig, was hinterm großen Teich so alles das Etikett "Unterhaltung" bekommt. HAUS ÜBER KOPF beweist es: schmierige Rassistenmachos sind die echten Sieger! Weibliche Figuren haben nur Vornamen, und schwarze Kultur wird als grenzdebil und Ansammlung von "Jo Mann"-Quatschern gezeigt. Steve Martins Anwesenheit ist mit akutem Geldmangel und verzweifelter Suche nach einem Hit noch zu erklären, wenn auch nicht zu entschuldigen. Daß Queen Latifah es mit sich vereinbaren kann, in diesem Hollywood-Quarkkeulchen aufzutauchen, ja es sogar mitzuproduzieren, verwundert nur noch. Die wenigen Lacher sind nicht mal als solche gedacht, und das heftig brutale Catchen zwischen Wuchtbrumme Latifah und Hungerhaken Missi Pile war wohl als Rundumsymbol für Emanzipation gedacht. Na prima!

Selbst die Ausrede "Ich will im Kino doch Spaß haben und nicht nachdenken É" zieht nicht. Für HAUS ÜBER KOPF gibt es keine Rechtfertigung. Wer sich dennoch nicht abschrecken läßt, ist mit dem Film schon genug bestraft.

[ Roman Klink ]