Originaltitel: Heist
USA 2001, 107 min
Verleih: Warner
Genre: Krimi
Darsteller: Gene Hackman, Danny DeVito, Delroy Lindo, Rebecca Pidgeon
Regie: David Mamet
Kinostart: 31.01.02
Joe Moore versteht sein Handwerk. Jahrelang hat er seinen Beruf ausgeübt und ist nie aktenkundig geworden. Ein Kunststück, denn er ist ein Meisterdieb. Bei einem minutiös geplanten Juwelendiebstahl passiert ihm das Mißgeschick schlechthin: er wird von einer Überwachungskamera gefilmt. Zunächst scheint dieser Umstand weniger bedeutsam, denn das selbstgebaute Segelboot nebst ebenso junger wie schöner Ehefrau warten nur darauf, mit ihm in eine vergoldete Rente zu schippern. Aber, man ahnt es schon, alles kommt anders. Der kleine, böse Giftzwerg und Hehler Bergman erpreßt Moore und seine Kollegen zu einem letzten Coup, bei dem aus einem Flugzeug Gold zu stehlen ist. Der Überfall - bis ins Letzte geplant und sauber ausgeführt - gelingt ohne Zwischenfälle. Doch die bösen Überraschungen warten schon ...
HEIST möchte ein ambitionierter Thriller sein und ist einfach ein guter Krimi. Neues wird vermengt mit Tradition. Ein bißchen Schwarz-Weiß-Flair wird auf den Plan gerufen, gerade so als hätte man ein wenig in den alten Kisten gekramt und den einen oder anderen Film Noir wiederentdeckt. Die Story funktioniert als Bühne für routiniert agierende Darsteller, denen die Spielfreude anzusehen ist, und Autor und Regisseur David Mamet (HAUS DER SPIELE) beweist einmal mehr sein dramaturgisches Talent.
Die Überfälle sind flüssig inszeniert, die Akteure dürfen sich gewandt geben in Sprache und Bewegung. Dafür muß die Story Haken schlagen, die nicht immer nachzuvollziehen sind, und das Stilmittel vom Legen falscher Fährten nutzt sich zu schnell ab. Rebecca Pidgeon als Moores verführerisches Eheweib darf das geheimnisvolle Wesen mimen und bleibt doch durchschaubar: als Fleisch gewordene Widerlegung der Aussage des Films, daß sich der eigentliche Kampf der Protagonisten in ihren Köpfen abspielt.
[ Jane Wegewitz ] Für Jane ist das Kino ein Ort der Ideen, ein Haus der Filmkunst, die in „Licht-Schrift“ von solchen schreibt. Früh lehrten sie dies Arbeiten von Georges Méliès, Friedrich W. Murnau, Marcel Duchamp und Man Ray, Henri-Georges Clouzot, Jean-Luc Godard, Sidney Lumet, Andrei A. Tarkowski, Ingmar Bergman, Sergio Leone, Rainer W. Fassbinder, Margarethe v. Trotta, Aki Kaurismäki und Helke Misselwitz. Letzte nachhaltige Kinoerlebnisse verdankt Jane Gus Van Sant, Jim Jarmusch, Jeff Nichols, Ulrich Seidl, James Benning, Béla Tarr, Volker Koepp, Hubert Sauper, Nikolaus Geyrhalter, Thierry Michel, Christian Petzold und Kim Ki-duk.