Originaltitel: HERO
China 2003, 99 min
Verleih: Constantin
Genre: Historie, Action, Eastern
Darsteller: Jet Li, Maggie Cheung, Tony Leung, Zhang Ziyi
Regie: Zhang Yimou
Kinostart: 05.06.03
Einst bestand die Großmacht China aus verschiedenen Königreichen. Ein Herrscher, der König von Qin, strebt die Allmacht eines Kaisers an. Es folgen Dekaden der Unterdrückung, des Todes, Jahre großen Leids vor allem für - wie in Diktaturen so üblich - das einfache Volk. So einer wie Qin hat naturgemäß viele Feinde, und niemandem ist es bisher gelungen, den schärfsten Widersachern Flying Snow, Broken Sword und Sky das Handwerk zu legen. Bis zu jenem Tag, als der Kämpfer Namenlos vor dem König auftaucht und ihm die Waffen der getöteten Kämpfer zu Füßen legt ...
Ganz nüchtern betrachtet, hat so eine Geschichte wenig Heldenhaftes, geht es doch im Prinzip um ein recht unrühmliches Kapitel faschistoiden Anklangs in der langen, blutig-martialischen und schwierig zu interpretierenden Historie Chinas. Diesen Vorwurf mußte sich nun Zhang Yimou - der eigentlich und gottlob aus seinem Wesen heraus nichts mit Dämonenverklärung am Hut hat - aus dem eigenen Land gefallen lassen.
Doch HERO kann man sich durchaus von mehreren Seiten (kritisch) nähern: Erst einmal ist es natürlich ein Fest der Sinne, ein Labsal für die Augen vor allem, denn Yimou versteht es, berauschende Kampfszenen zu inszenieren, eine beeindruckende Farbchoreographie zum Teil seiner Geschichte werden zu lassen und zudem das wohl heißeste Schauspieler-Ensemble des modernen asiatischen Kinos zusammenzubringen. Allerdings bedient er sich eben auch einer Ästhetik, deren filmisch adaptierter Ursprung in den Werken von Leni Riefenstahl auszumachen ist, und auch dadurch schmälert sich das echte Heldenhafte, zumindest so lange der Begriff des Heroischen positiv belegt ist.
Vielleicht ist HERO aber eben nur als dennoch recht beeindruckendes Kinoerlebnis zu bewerten. Denn der Film hat - trotz gelegentlichen dramaturgischen und inhaltlichen Vakuums - auf Grund der erwähnten Vorzüge schon einiges zu bieten. Der Vergleich mit TIGER & DRAGON allerdings - auch den muß sich Yimou gefallen lassen - kann nur zu Ungunsten des im Inland erfolgreichsten rein-chinesischen Films aller Zeiten ausfallen: TIGER & DRAGON war nicht nur epischer, er war auch um einiges klüger.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.