Originaltitel: CHICKEN LITTLE

USA 2005, 80 min
Verleih: Buena Vista

Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Komödie

Stab:
Regie: Mark Dindal
Stimmen: Kim Frank, Verona Pooth, Boris Becker

Kinostart: 26.01.06

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Himmel und Huhn

Rambazamba im Kinderzimmer

Das ist schon enorm peinlich, wenn man in der ganzen Stadt als der Auslöser einer unnötigen Massenpanik bekannt wird. So ergeht es dem kleinen Hühnchen Junior, dem einst ein Stück Himmel auf den Kopf fiel. Er schlug pflichtbewußt Alarm, und das sonst so friedliche Oakey Oaks wurde vom Chaos überrollt, bis man das vermeintliche Mißverständnis klärte. Eine herabfallende Eichel wurde als Ursache der Aufregung ausgemacht, und selbst der eigene Vater glaubte Hühnchen Juniors gegenteiligen Beteuerungen nicht. Ein Jahr ist vergangen, und bei einem erfolgreichen Baseballspiel kann der Kleine endlich wieder seinen Ruf aufpolieren. Die ganze Stadt ist stolz. Und dann geschieht das Unfaßbare: ein Stück Himmel poltert genau ins Kinderzimmer. Doch das Letzte, was das Küken jetzt brauchen kann, ist eine Neuauflage der Peinlichkeit.

Das computeranimierte Spektakel HIMMEL UND HUHN ist ein wenig wie Brausepulver - quietschbunt, süß, es prickelt ordentlich, und dann ist der Spaß auch schon vorbei. Nach einer behäbigen und komplex verschachtelten Vorgeschichte landet mit Wucht eben jenes blinkende Stück Himmel zu Hühnchen Juniors Füßen. Er macht sich mit seinen herrlich neurotischen Freunden Susi Schnatter, Ed von Speck und Goldfisch Luigi auf die Suche nach dem Ursprung und deckt, was sonst, eine außerirdische Invasion auf. Ja und dann geht es derart zur Sache, daß manche fürsorglichen Eltern hyperventilierend um ihre "Ärmsten" fürchten werden.

Keine Sorge, wenn dreibeinige Stahlmonster ganz wie in Spielbergs Alien-Rambazamba eine Kleinstadt in die Mangel nehmen, werden die Jüngsten erst richtig wach, entgeht doch in jeder zweiten Nachmittagssendung die Welt nur knapp ihrer Zerstörung. Zudem wird im Hause Disney nicht gemeuchelt, und für die Bedrohung und wilde Ballerei warten ein paar pfiffige Erklärungen. Angesichts des extraterrestrischen Babys "Kirby" schließlich dürfte nicht nur die Plüschtierindustrie Purzelbäume schlagen. Das orange-gepelzte Etwas erweicht in Windeseile die Herzen und verlangt förmlich nach einer handlichen Version fürs Sofa.

Um mit zeitlosen Klassikern wie FINDET NEMO und MONSTER AG mithalten zu können, ist HIMMEL UND HUHN zu trivial, keine Frage. Sei’s drum, von Brausepulver erwartet ja auch niemand nachhaltigen Sättigungseffekt.

[ Roman Klink ]