Originaltitel: HOLLYWOOD HOMICIDE

USA 2003, 116 min
Verleih: Columbia

Genre: Action, Komödie

Darsteller: Harrison Ford, Josh Hartnett, Lena Olin, Bruce Greenwood, Lolita Davidovich

Regie: Ron Shelton

Kinostart: 11.09.03

Noch keine Bewertung

Hollywood Cops

... kämpfen für Recht, Gesetz und Langeweile

So weit ist es also gekommen: Jetzt müssen schon Polizisten Zweitjobs annehmen, um sich über Wasser zu halten. Der demotivierte alte Hase Joe vertickt nebenher Immobilien, schaut aber aufgrund eines unverkäuflichen Protzbaus dem totalen Ruin ins triefende Auge. Sein sanftmütiger Partner K.C. lehrt lieber Yoga, will Schauspieler werden und vögelt sich durch halb L.A. (wobei die holde Weiblichkeit arg verzweifelt sein muß, da wir hier von Josh Hartnett reden). Diese gar lustige Ausgangskonstellation deutet es an – uns erwartet ein Buddy Movie! Und sofort geht’s los, denn üble Verbrecher töten die Musikgruppe H2O Klick, trotz des unsäglichen Namens aufstrebender Stern am Rap-Himmel. Wer darf wohl zur Lösung des eigentlich glasklaren Falles schreiten? Genau!

Zugegeben: Es ist wunderbar zuzusehen, wie Harrison Ford dicht am Nervenzusammenbruch entlangschlittert und seit Äonen wieder schauspielerisch brilliert. Josh Hartnett hat nach endloser Übung seine mimischen Fähigkeiten ebenfalls um glatte 100% gesteigert und verfügt jetzt tatsächlich über einen zweiten Gesichtsausdruck. Sogar der blasse Weichei-Habitus paßt diesmal irgendwie zur Rolle. Aber damit wäre bereits alles Positive erwähnt, denn der Rest dieser sogenannten Action-Komödie ist ein Trauertal verschenkter Möglichkeiten. Abgesehen vom völligen Fehlen satirischer Seitenhiebe eben auf Hollywood, gestaltet sich das Humor-Aufkommen allgemein überschaubar: Sie haben den Trailer gesehen? Sie kennen fast jeden Gag. Regisseur Ron Shelton merkte wahrscheinlich selbst, daß auch der sonstige Unterhaltungsfaktor aufgrund mangelnder Wendungen sowie andauernden Gesülzes nur ganz knapp jenseits Testbild-Niveaus rangiert. Ergo versucht der Gewiefte, im letzten Drittel etwas Land zu gewinnen, indem er seine Protagonisten auf eine Verfolgungsjagd mittels wechselnder Fahrzeuge (darunter ein klappriger Drahtesel, oh Gipfel der Einfalt) schickt. Tragischerweise hat ihm jedoch niemand geflüstert, daß Masse nicht automatisch Klasse bedeutet, weswegen er diese Hatz endlos auswalzt, bis man sich inständig wünscht, sie möge endlich vorbei sein – und mit ihr der ganze Film.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...