• Meinungen

Homesick (1999)

Schwarzhumoriges Roadmovie

Der alte Nakamura ist auf dem Weg in seine Heimatstadt auf Hokkaido. Unterwegs trifft er Akemi. Das junge Mädchen wurde gerade von seinem Freund verlassen, nachdem sie sich wegen einer dummen Kleinigkeit gestritten hatten. Akemi und der Alte setzen die Reise in Nakamuras langsamem Gefährt fort und lernen sich dabei allmählich kennen. Doch die beiden bleiben nicht lange allein, denn sie begegnen Shizuko, einer Dame mittleren Alters, die sich mit einer großen Summe Geld auf der Flucht befindet. Und schließlich gesellt sich auch noch Goh zu der kleinen Reisegruppe. Er war früher bei der Polizei und hat immer wieder versucht, sich umzubringen. Die vier verbringen die Nacht zusammen und erzählen sich ihre Lebensgeschichten. Ob sie sich dabei immer an die Wahrheit halten, bleibt ungewiß. Nur eines ist klar: Sie alle haben Heimweh.

Eine endlose, gerade Straße, ein verlassener Bahnhof, eine Leiche, ein albernes Lied, auf Tonband aufgenommen, und ein Buch über Begegnungen und das Universum, in dem wir leben. Als Nakamura seine Reise fortsetzt, wird ihm klar, was er wirklich in seiner Heimatstadt sucht.

Regisseur Hineki Mito drehte sein Road-movie in einer Gegend, die seiner Vorliebe für trostlose Orte entgegen kommt - die Stadt

Shibetsu auf Hokkaido, in der er selbst geboren und aufgewachsen ist. Die kleine Welt, die Mito in seinem Film darstellt, bleibt klein. Und das Gefühl von Einsamkeit, das ein so begrenztes Universum durchzieht, ist überraschend tief und schmerzvoll. Mito zeichnet das Bild eines alten, gleichwohl unreifen Mannes, der glaubt, nichts mehr zu verlieren zu haben und deshalb umherzieht, um einen Ort zum Sterben zu finden. Dabei bedient er sich einer ernsten, bestechend klaren Sprache und spickt seine Geschichte mit viel schwarzem Humor.

Die Musik wurde von Tatsuya Murayama komponiert, der als Arrangeur der Popgruppe Pizzicato Five und der Soundtracks der Filme von Tetsuo Shinohara bekannt wurde.

[ Verleih ]