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Hot Fuzz

Action Please, We’Re British!

In SHAUN OF THE DEAD schickten die Briten Simon Pegg und Edgar Wright einen sympathischen Loser in den Kampf um die große Liebe und gegen Zombies. Der Spagat zwischen Horror und romantischer Komödie geriet zum Kultfilm, das Publikum wollte mehr. Bekommt es! Kopf-über stürzten sich die Partners in Crime in ihre Bibliothek gesammelter Actionwerke und tauchten mit einem neuen Knaller zwischen den Zähnen wieder auf.

Da wäre der Superbulle Nick Angel: Effizient, beliebt beim Bürger, Rekordhalter bei Verhaftungen, Maestro der De-Eskalation und Krawallbekämpfung. Angels Erfolgsrate beschämt seine Kollegen. Mit einer Beförderung schieben sie ihn ab, in die friedliche Gemeinde Sandford. Hier kümmert sich die Polizei um ausgebüchste Haustiere und gratuliert zu Geburten. Die Welt ist noch heil, die Wahl zum "Dorf des Jahres" soll das besiegeln. Doch Gevatter Tod schlägt zu. Erst verlieren die grottigen Hauptdarsteller einer Laienspielgruppe ihren Kopf. Weitere Einwohner folgen unschön in die ewigen Jagdgründe. Unfälle, die Angels Kollegen nicht von der Kaffee-Kuchen-Routine abhalten. Angel aber wittert Mord und stößt in ein Wespennest. Sein Kollege Butterman, massiv in der Erscheinung, kindlich im Gemüt, wird zum eifrigen Helfer bei der Mörderjagd. Bald zersieben Kugeln die Provinzidylle.

Wright und Pegg müssen echte Fans explosiver Unterhaltung sein. Nie überschreiten sie die Grenze zur wirklichen Parodie und verlieren - leider - nicht den Respekt vor den Vorbildern. Stattdessen destillieren sie aus Tausend Jahren Actionkino eine Essenz, die jedes Fanherz ins Stakkato der Schnittfrequenz von HOT FUZZ einstimmen läßt. Es wimmelt von Querverweisen und Zitaten. Noch einen Kübel pechschwarzen Humors darüber gekippt, fertig ist sie, die bitterböse Actionkomödie mit Kultpotential. Die britische Schauspielerelite stand Schlange, allen voran Ex-Bond Timothy Dalton als schleimiger Supermarkt-Guru - eine Wonne!

Zugegeben, die Mördersuche fällt weniger ausgefeilt aus, als die Attacken des vermummten Killers. Doch HOT FUZZ ist so ruppig, blutig, fies und auch noch stolz darauf, daß man beschämt eingesteht: korrekt ist das nicht. Und gerade das macht irren Spaß!

[ Roman Klink ]