Originaltitel: HULK
USA 2003, 135 min
Verleih: UIP
Genre: Action, Comicverfilmung
Darsteller: Eric Bana, Jennifer Connely, Nick Nolte, Sam Elliott
Regie: Ang Lee
Kinostart: 03.07.03
Eine ganze Menge schlechter Neuigkeiten muß Bruce Krenzler gerade schlucken, doch er hat eine wunderbare Variante der Streßbewältigung gefunden. Statt den Frust in sich hineinzufressen, läuft er schnaufend und knurrend grün an, mutiert zu Containergröße und schlägt alles kurz und klein. Magengeschwüre gibt das sicher nicht, dafür aber Ärger mit dem örtlichen Militär.
Eigentlich ist Bruce Wissenschaftler und arbeitete mit seiner früheren Flamme Betty an wegweisenden Nano-Gentechnologien. Die beiden trennten sich, weil der introvertierte Bruce seine Emotionen von der Außenwelt abschottet. Und nicht nur die. Wie Bruce jetzt erfahren muß, ist sein eigentlicher Nachname Banner, und Daddy veränderte einst das Erbgut von klein Bruce, verbesserte sein Immunsystem. Nach einer Familientragödie wurde Bruce von Adoptiveltern großgezogen. Bei einem unschönen Laborunfall setzte er sich jedoch radioaktiver Strahlung aus, und das schlummernde Geschenk von Papi Banner wurde aktiviert. Bruce ist etwas ganz Besonderes, und jetzt wird er es mit dem Rest der Welt teilen É
Um Klartext zu sprechen, der animierte Hulk ist ein großer, grüner Muskelprotz aus dem Computer und an keiner Stelle das, was man "überzeugend" und "naturalistisch" nennen würde. Aber das ist auch nicht nötig. Im Gegensatz zur bisher größten Beleidigung des Kinosommers - MATRIX: RELOADED - nimmt sich dieses Popcornkino nie zu ernst, HULK will nur eins - unterhalten. Das Augenzwinkern wird schon in den famosen ersten 45 Minuten beschworen, in denen Ang Lee die Möglichkeiten des konventionellen Filmemachens bis zum Anschlag ausschöpft. Mit flottem, überraschendem Stil verbindet er Zeitebenen und Szenen. Es gehört Mut dazu, das menschliche Drama in der Comicvorlage zu wecken.
Und Ang Lee weiß, was er den Massen schuldet. Wenn der Grünkernriese wütend wird, kracht es gewaltig, die ruhigen Töne sind stimmig, und das trashige Finale ist wunderbar. Kein Werk für die Ewigkeit, sondern Unterhaltung für hier und jetzt!
[ Roman Klink ]