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Hunger

HUNGER ist künstlerisches Wagnis und Herausforderung in einem: Gewalt, Blut, Dreck und Verzweiflung. Der Film vereint Bilder, die so noch nicht zu sehen waren, und ist damit seinem Thema ganz und gar angemessen.

Nordirland, Maze Prison, 1981: In den berüchtigten H-Blocks sind die IRA-Gefangenen in einen Wasch- und Kleiderstreik getreten, um ihren Status als politische Gefangene durchzusetzen. Ihre Körper sind ihre einzigen Waffen. Der Schmutz, der Urin und der Kot sind die Hölle für die Insassen, doch für die Wachen sind sie es auch. Die Situation eskaliert. Nach einer erneuten Runde der Demütigung und Gewalt beschließt IRA-Aktivist Bobby Sands, einen unbefristeten Hungerstreik zu beginnen.

Das Langfilmdebüt von McQueen ist eine kühne Studie über Menschen in einer Extremsituation. Sein künstlerischer Ansatz ist zugleich drastisch und streng: In durchkomponierten Einstellungen entsteht eine nahezu abstrakte Darstellung der Geschehnisse hinter den Gefängnismauern. Die schaurige Stille des Films unterbricht einzig ein ausgedehnter philosophischer Dialog: Sands und sein Priester debattieren über Moral und Sinn des Hungerstreiks. Nicht zuletzt hat McQueen mit HUNGER an einer Wunde der britisch-irischen Geschichte gerührt, die noch lange nicht verheilt ist.

Originaltitel: HUNGER

GB 2008, 91 min
FSK 16

Genre: Drama, Polit

Darsteller: Liam Cunningham, Michael Fassbender, Stuart Graham

Regie: Steve McQueen