Originaltitel: ALONG CAME A SPIDER
USA 2000, 104 min
Verleih: UIP
Genre: Thriller
Darsteller: Morgan Freeman, Monica Potter
Regie: Lee Tamahori
Kinostart: 12.07.01
Dabei gings so gut los...
Alex Cross, leicht müde gewordener Polizeipsychologe, verliert in der an Spannung nicht zu übertreffenden Eröffnungssequenz seine ihm nahestehende Partnerin im Dienst. Alex fühlt sich am Fiasko des Einsatzes und am Tod der Kollegin schuldig. Achtung! Der gebeutelte einsame Wolf zieht sich zurück und ... baut Schiffsminiaturen! Also nö! Von nun an rutscht dem ehemaligen neuseeländischen Ausnahmeregisseur Lee Tamahori das Zepter aus der Hand, und er ergibt sich in einen tausendfach gesehenen Schablonenkrimi. Alex rappelt sich natürlich wieder auf, schließlich wurde die Senatorentochter Megan entführt. Und weil das in den USA immer noch schick ist, sind auch hier die Bösewichter erst einmal russischer Herkunft. Der finstere Typ Soneji will aber weder Geld noch tote Kinder, sondern die Aufmerksamkeit Cross, mit dem er scheinbar noch eine Rechnung zu begleichen hat. Alex ermittelt aber nicht allein gegen den Schuft. Ihm wurde eine ebenfalls beruflich leicht angeknackste Agentin zur Seite gestellt. Die dackeläugige Jezzie Flannigan gibt aber bald selber Rätsel auf, einige Menschen müssen sterben, und dann kommt in einem Wirbelwind nervenzerfetzender Spannung dann auch bald die musikalisch schon aktelang angekündigte Wende. Jetzt soll sich der Kinobesucher aber ganz heftig überrascht geben...Huh!
Nun gut. Daß Morgan Freeman und Monica Potter schon optisch und im Talent nicht zueinander finden, kann als Besetzungsfehler geschluckt werden. Aber ein Drehbuch zu realisieren, was den logischen Verstand des Zuschauers dreist unterwandert, dessen Geduld in ermüdenden Dialogluftblasen strapaziert und dann auch noch eine schlaumeierische habe- alles-schon-erlebt-und-steh-auch-das-hier-durch-Göre vorsetzt, ist dann doch ein bißchen fett! Und das von dem Regisseur, der einmal DIE LETZTE KRIEGERIN gedreht hat.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.