D 2020, 101 min
FSK 0
Verleih: Wild Bunch

Genre: Musik, Erwachsenwerden, Liebe

Darsteller: Alexandra Pfeiffer, Yalany Marschner, Trystan W. Pütter

Regie: Stefan Westerwelle

Kinostart: 16.07.20

3 Bewertungen

Into The Beat

Augen, Ohren, Herz

Damals ... Wenn’s so schon losgeht, dann wird’s meistens schlimm. Trotzdem: Damals hatten wir BEAT STREET, also die Cooleren unter uns, für die Schmusigeren gab es FAME, und alle anderen gönnten sich die Bauspar-Erotik von DIRTY DANCING. Für die, klingt auch wieder schlimm, trotzdem, für die Jugend von heute soll es INTO THE BEAT richten. Und das tut der Film auch, denn selbst wenn es weder Rassen-, Klassen- noch Straßenkämpfe auszufechten gilt, das deutsche Pendant zu den müden STREET DANCE-Filmchen der letzten Jahre hat im direkten Vergleich die breitere Brust. Weil die meisten der genretypischen Klischeepirouetten vermieden werden, weil die Typen sympathisch sind, es lustige Sidekicks gibt und die Geschichte zugleich geerdet, aber trotzdem nicht so biedermeierdeutsch und klein-klein erzählt ist. Hier gibt es was für Augen, Ohren und Herz!

Und Mann, können die beiden verliebt gucken – Katya und Marlon. Bis es so weit ist, bis die Ballett-Tänzerin hinter die Großmaul-Fassade des süßen Kerls schaut, bis sie klassische Arabesques gegen wilde Moves eintauscht und sich gegen den dominanten Ballettstar-Vater durchsetzt, bis die Jungverliebten sogar an einem Wettbewerb im Straßentanz teilnehmen können, braucht es ein paar gut gesetzte dramaturgische Schleifen, die auf ein Ende hinsteuern, welches nicht total überrascht, weil sich der Film schon auch an die wichtigsten Genre-AGB hält, das aber ordentliches Heulpotential à la Belliers auffährt.

Und mindestens einen Wassermelonen-Satz wie einst in DIRTY DANCING gibt es auch, die Songs orchestrieren packend die Emotionen, also: alles richtig gemacht. Wie damals.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.