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It Lives Inside

Laß es nicht raus!

Es klingt wie der x-te Aufguß ausgelatschter Gruselmotive (und duftet auch direkt nach Ausschuß, wenn die Heldin per Enthaarungsszene eingeführt wird): Die indisch-amerikanische Teenagerin Sam entfesselt unabsichtlich einen Dämon; fortan lebt es sich um sie herum tödlich gefährlich.

Und tatsächlich hat Spielfilmregiedebütant Bishal Dutta im Genre wohl schon oft hingeschaut, gemessen an den sattsam bekannten, aber immerhin recht effektiven Mitteln des Schreckenstransports. Darunter dankenswerterweise fast keine Jump Scares, gängigen Tonspurlärm ersetzt garstiges Knarzen, Rascheln, Stöhnen. Gemeinsam mit einigem Gespür für atmosphärische Bilder oder fies ausgedehntem Leid sympathischer Nebenfiguren entsteht da zwar nix Neues, doch das zusammengemischte Gebräu dürfte Fans durchaus gefallen – so sie akzeptieren, daß Dutta den Fehler begeht, im CGI-Brimborium-Showdown frontal auf die jetzt visualisierte Bestie zu halten, dem Grauen riesige Zähne und verschlagene Blickrichtung anzupappen. Es bis zur Lächerlichkeit zu mindern.

Was hier umso schwerer wiegt, weil Dutta seinen wahren Horror entlang emotional starker Szenen in Alltäglichkeiten verortet, doppelte Böden zimmert, um dann deren Brüchigkeit zu testen. Etwa, indem Sams traditionsbewußte Mama dem kaum herkunftsverhafteten Mädchen vorwirft, „One Of Them“ zu sein und dafür eine „Dazy Housewife“ kassiert. Sich später – klar, Muttertier – trotzdem küchenmesserbewaffnet zwischen ihre Tochter und das Monster stellt. Unterdessen haust jenes einander entfremdende Biest titelgemäß irgendwo in uns allen, ob nun gut versteckt oder offen rausgebrüllt.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...