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It’s Raining Men

Ohne Halleluja

Über vier Jahrzehnte hat das Lied der Weather Girls schon auf dem Notenhals und beherrscht als seltsame Emanzipationshymne gefühlt noch jeden Junggesellinnenabschied. Der ist für Zahnärztin Iris schon ein paar längere Monde her. Die Kinder sind 10 und 15, also aus dem Gröbsten raus oder kurz davor. Ehemann Stéphane ist ganz ein Lieber und mit Iris in puncto Sex aus dem Gröbsten raus oder auf Dauer davor. Er kommt ordentlich damit klar, seine Frau jedoch wird unten herum hibbelig.

Gegen die permanent aufkommende Lust hilft Iris keine Osteopathie, ein Tinder-Finder im Netz schon eher. Da ihr Smartphone nun aus dem Schnarren nicht mehr rauskommt, muß sie den Kleinanzeigenverkauf von familiären Inlinern vortäuschen. Was gelingt, vom Schreck über „gestandene“ Mannsbilder mal ganz abgesehen. Die echten Männer aber, die Iris ab sofort trifft, sind illustre Exemplare: ein Mensch gewordener Strubbelpullover ist dabei, ein Polyamorist, ein älterer Fesselspieler und ein auffällig jüngerer Typ. Das alles kommt Iris dann schon auch verwirrend vor. Gut genug ist’s aber, um endlich von den Toten auferstehen zu können und sichtbar zu werden, wie sie es nennt.

Während ihre Teenie-Tochter lernen will, Nein zu sagen, mag Iris endlich Ja sagen. Sie tanzt und singt es als Wettergirl auf die Straße hinaus. Leider nur ist es kaum sinnlich, ihr dabei und bei anderen Verrichtungen zuzusehen. Für eine knackige Liebeskomödie um Begehrlichkeiten führt das zum Filmtod auf Raten. Dafür werden in IT’S RAINING MEN jede Menge Sätze getauscht – es ist Frankreich, aber hallo! Dort stehen eben die Fließbänder für Komödien dieser Art, und sie bleiben gut geölt

[ Andreas Körner ]