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Jackass - The Movie

Autsch!

JACKASS-Pinguine - auch Brillenpinguine genannt - sind bekannt für ihr ungewöhnliches Kopfgefieder. Sie bilden Kolonien von tausenden Vögeln, eine der größten Siedlungen findet man unweit von Kapstadt. Die aufgeweckten Gesellen haben großes Interesse am Leben ihrer menschlichen Nachbarn. Manchmal treibt die Neugier sie bis in die Wohnzimmer der nahe gelegenen Reihenhäuser, ein fast schon aufdringliches Verhalten.

Ähnliche Aufdringlichkeit ist seit einiger Zeit auf dem bekannten Musiksender MTV angesagt. In JACKASS überraschen Johnny Knoxville und seine Kamikaze-Kumpel ein ums andere Mal mit abgedrehten Gags - irgendwo zwischen schmerzhaft und peinlich. Sehr zur Begeisterung einer (heran)wachsenden Fangemeinde. Humoristisch und geschmacklich ist dieser neue "Höhepunkt" unserer reality-fixierten TV-Ära jenseits von Gut und Böse, lebt vor allem von der Unglaublichkeit der Aktionen. Welcher Zuschauer würde sich schon freiwillig lebenden Alligatoren aussetzen, in einem Laden für Sanitäreinrichtungen seine Geschäfte verrichten oder sich mit Papier zwischen den Fingern und Zehen schneiden lassen? Somit bleibt Ausgeweihten auch bei der Kinoversion der Unterhaltungswert von JACKASS verborgen. Der große Bruder der TV-Show gleitet allzu oft ins Unappetitliche ab, so wird im Leinwandformat gekotzt, oder ein Spielzeugauto verschwindet im Anus eines Spaßvogels.

Einen Lerneffekt für den Zuschauer birgt JACKASS trotz aller Grenzüberschreitungen: jeder masochistischen Aktion der Jackasser sieht man den Schmerz an. Ja Leute, das tut weh, versucht es nicht zu Hause! Johnny Knoxville und Co. verdienen mit den Spaßstunts ihr Geld, und im Fernsehen ist das OK. Doch im "realen Leben" würde man dem Spaßmacher aus der Nachbarschaft keinen Zehner in die Hand drücken, nur weil er eine Silvesterrakete aus dem Hintern starten läßt, oder? Auch einem Brillenpinguin zahlt man nix. Warum sollte man bei den JACKASS-Jungs eine Ausnahme machen, wenn man sie im Fernsehen doch umsonst haben kann?

[ Roman Klink ]