4 Jahre hat es gedauert, bis sich Genius Tarantino wieder einmal auf den Regiestuhl bequemt, um ein abendfüllendes Meisterwerk zu drehen. Doch das Warten hat sich mehr als gelohnt: Jackie Brown, Stewardess bei der "beschissensten Airline der Welt", wird am Flughafen festgenommen, weil man in ihrem Handgepäck 50 000 Dollar und einen ganzen Batzen Kokain gefunden hat. Das FBI bietet ihr einen Deal an; sie kommt frei, wenn sie das Versteck des Waffenhändlers Ondell verrät. Sie sagt erst mal zu, doch so glatt geht es in keinem Tarantino-Streifen zu - so liegt es nur auf der Hand, daß Jackie noch ein paar Tricks im Ärmel hat. "Jackie Brown", der erste Tarantino-Film der nicht auf einem eigenem Buch basiert, ist mehr als ein würdiger "Pulp Fiction"-Nachfolger geworden, zu mal sich Tarantino einen feuchten Dreck darum schert, irgendwelche Erwartungshaltungen zu erfüllen. Und genau das macht sein neues Werk so einmalig genial, und neue Wege zu gehen scheint als das einzig Richtige in einer Zeit, in der sich jedes drittklassige Filmchen als tarantinoesk einordnen lassen möchte. Auch diesmal schart der Meister die allererste Schauspielerliga um sich: allen voran der auf der Berlinale ausgezeichnete Samuel L. Jackson und die famose wiederausgegrabene Pam Grier. Absolut überzeugend auch die Nebenrollen: Robert De Niro, Bridget Fonda und Robert Forster.
Originaltitel: Jackie Brown
USA 1998, 154 min
Verleih: Scotia
Genre: Gangster, Kult
Darsteller: Samuel L. Jackson, Bridget Fonda
Regie: Quentin Tarantino