Originaltitel: JEEPERS CREEPERS 2
USA 2003, 103 min
Verleih: Kinowelt
Genre: Horror, Teenie
Darsteller: Ray Wise, Jonathan Breck, Eric Nenninger, Nicki Aycox, Drew Tyler Bell
Stab:
Regie: Victor Salva
Drehbuch: Victor Salva
Kinostart: 23.10.03
In hektischen Zeiten brauchen auch Dämonen einen Terminkalender: Alle 23 Jahre darf der anno 2001 erstmals gesichtete Creeper für exakt 23 Tage die Erde heimsuchen und dort menschliches Fleisch goutieren. Die Fortsetzung schlägt nahtlos den Bogen zum ersten Teil, wir befinden uns im Tag 22.
Farmer Taggart arbeitet mit seinen Söhnen auf dem Feld, der Kleinere entfernt sich etwas zu weit vom Haus, Flügel schlagen unheilvoll – einen kurzen visuellen Schockmoment später ist die Familie um ihr jüngstes Mitglied ärmer, und Papa schwört blutige Rache. Einige Stunden danach graut der Morgen, womit dem Creeper nur noch 24 Stunden Mittagspause verbleiben. Wie gut, daß ein komplettes Basketball-Team im Bus über den verlassenen Highway gondelt. Essen auf Rädern! Kurz vor Sonnenuntergang hat unsere kannibalische Höllenkreatur das Gefährt lahmgelegt, die Mannschaft ihrer erwachsenen Anführer beraubt und mittels zermürbender Blicktechnik vermeintlich klargemacht, wer auf dem Speiseplan steht. Während Vater Taggart rasend vor wütendem Schmerz immer näher kommt, bricht innerhalb der Gruppe ständig wachsende Hysterie aus, bis es nur noch eine Frage gibt: Sollen die scheinbar auserwählten, ergo todgeweihten, Mitglieder zum Überleben der anderen geopfert werden?
Victor Salva sieht dieses Sequel als "Möglichkeit zu schaffen, was das Original hätte sein sollen." Tatsächlich wirkt Teil 1 im direkten Vergleich wie eine Fingerübung. Zwar kann es sich Salva weiterhin nicht verkneifen, durch Nahaufnahmen des unverändert eher albern geschminkten Creepers die dichte Atmosphäre ungewisser Bedrohung zu schmälern. Ansonsten macht er allerdings alles richtig(er), zeigt erstmals Gespür für Timing und setzt seine wenigen, dafür schön heftigen Effekte endlich ihrer wörtlichen Bedeutung entsprechend ein – effektiv eben.
Darüber hinaus gelingt es ihm ausgezeichnet, nachdrücklich Stimmungen zu erzeugen: Man weiß, daß gleich wieder eine letztlich abgedroschene Buh!-Szene folgt, zuckt aber trotzdem zusammen. Erfreulicherweise schürt das natürlich offene Ende berechtigte Hoffnung auf Kapitel 3; doch bitte nicht erst in 23 Jahren.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...