Originaltitel: JUMPER

USA 2008, 88 min
Verleih: Kinowelt

Genre: Action

Darsteller: Hayden Christensen, Jamie Bell, Rachel Bilson, Samuel L. Jackson, Diane Lane

Regie: Doug Liman

Kinostart: 27.03.08

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Jumper

Verschwendete Superkräfte allerorten

Auch in Zeiten der Billigflüge dürfte es immer noch ein Menschheitstraum sein, sich an ein Wunschziel in einem einzigen Augenblick begeben zu können. In JUMPER kann der Held genau das, und zwar ohne Kommando an Scottie oder der Hilfe von kunstbenebelten Gerätschaften, in denen Insekten lauern und einem alles vermasseln (DIE FLIEGE). Und irgendwie, haben sich die Macher von JUMPER wohl gedacht, reicht diese Fähigkeit doch völlig aus, um dem spektakelhungrigen Publikum die Euros aus der Tasche zu teleportieren. Wozu sympathische, glaubhafte Charaktere oder nachvollziehbare Handlung, wenn der Held zu Beginn des Films auf dem Kopf der Sphinx ein Picknick und im nächsten Moment am großen Zeiger des Big Ben Klimmzüge machen kann? Das ganze Inhalts-Zeugs würde doch bloß stören. Also ab damit dahin, wo der Pfeffer wächst.

Zunächst führt uns der Hauptjumper David, gespielt vom aalglatten Hayden Christensen, in seine Jugend zurück, wo er seine Kräfte erstmals entdeckte. Und wo wir schon mal da sind, wird uns auch gleich der prügelnde Alkoholikervater und die Jugendliebe vorgestellt. Wieder in der Gegenwart sehen wir, daß sich David zu einem egoistischen Snob entwickelt hat. Hier braucht aber jemand eine Lektion, denkt der moralisch integre Zuschauer, und als ob einer der drei Autoren dieser Actiongurke ihn gehört hätte, taucht schon Samuel L. Jackson als Weißschopf-Oberschurke Roland auf und versohlt dem Schnösel den Hintern. Der Held muß aus seiner Luxusbude fliehen und landet - na, wo? - am Ort seiner Kindheit. So führt er seine fanatischen Jäger, allesamt Mitglieder des religiös motivierten Anti-Jumper-Ordens "Die Paladinen", direkt zu seinen Schwachstellen. David braucht Hilfe, da sind sich Macher und Zuschauer einig. Auftritt Jamie Bell als zweiter Vertreter der Jumper-Spezies. Er versorgt David mit dem nötigen Input über seine Gegner und den Betrachter mit den seltenen Momenten, in denen er sich nicht aus dem Film gebeamt wünscht.

So plump und hanebüchen wurde im Blockbuster-Kino zuletzt selten erzählt, da nützt auch der optische MATRIX-Verweis des Kinoplakats wenig. Die Welten, die qualitativ zwischen Doug Limans Film und letztgenanntem Glanzwerk des Actionkinos liegen, überbrückt keine imaginierte Superkraft dieser Erde.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...