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Kabhi Alvida Naa Kehna

Der lange Weg zur großen Liebe

Die ersten Bilder verunsichern - ein Fußballspiel in einem Bollywood-Film? Die nächste Überraschung folgt sogleich, denn Dev Saran, der erfolgreiche, beinharte, siegessichere Profi-Kicker mit "Victory"-Tätowierung auf dem Unterarm, wird von Shah Rukh Khan gespielt. Doch keine Angst, die wendungsreiche Geschichte fordert den Superstar des indischen Gegenwartskinos nicht nur sportlich, sondern auch emotional.

Dev ist schon glückliche fünf Jahre mit der ehrgeizigen Journalistin Rhea verheiratet. Just an seinem Hochzeitstag begegnet er der sensiblen Maya, die kurz davor steht, ihren langjährigen besten Freund Rishi zu heiraten. Dev redet ihr alle Zweifel aus und überzeugt sie vom Gang vor den Altar. Kurz darauf wird Dev angefahren, ein folgenschwerer Unfall, der seine Sportkarriere beendet. Viel tiefgreifendere Eindrücke aber hat die flüchtige Begegnung mit Maya hinterlassen. Jahre später begegnen sie sich wieder. Er ist ein verbitterter Zyniker geworden, sie flüchtet sich aus einer unbefriedigenden Ehe in ihre Arbeit und einen bedenklichen Putzfimmel. Die Gefühle füreinander sind aber genauso stark wie bei ihrer ersten Begegnung, und so manövrieren sich Maya und Dev unbewußt in eine Affäre, die zwei Ehen zerstören könnte. Sie fällen die Entscheidung, einander nie wieder zu sehen.

Mit KANK hat Karan Johar einen neuen Standard gesetzt, an dem sich alle folgenden Bollywood-Produktionen messen müssen, nicht nur was den sensationellen Kassenerfolg in der Heimat betrifft. Mit genialen Choreographien von Altmeisterin Farah Khan, schmissigen Songs, prächtigen Bildern und einer impulsiven Regie erklimmt KANK zweifellos die Sphären der Perfektion. Der wahre Trumpf jedoch ist eine erwachsene, wendungsreiche Geschichte, die clever gestrickt und anfangs mit herrlich überzogenem Humor durchsetzt ist. Wenn Dev und Maya parallel versuchen, ihren Ehen neues Feuer zu geben - mit SM-Outfit und Fußmassagen wohlgemerkt - dann schmerzt das Zwerchfell.

Nach und nach schleicht sich aber ergreifende Dramatik ein. Die Liebe ohne Zukunft wird mit aller Ernsthaftigkeit und Bitternis durchgespielt, bis man tatsächlich an die konsequente Tragik glaubt. Doch selbst in seinem Schlußakkord ist KANK perfekt und seit langem das Beste aus der bunten indischen Traumfabrik, was unsere Leinwände eroberte.

[ Roman Klink

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