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Katja und der Falke

Eine abenteuerliche Befreiung

Katja hat es nicht so leicht. Ihre Eltern haben nie Zeit für sie, denn die Arbeit steht an erster Stelle. Somit hat Katja, das etwas introvertierte Mädchen aus einer kleinen dänischen Stadt, viel Zeit für sich, die sie gut zu nutzen weiß, denn ihre Leidenschaft sind die Wälder mit ihren zahlreichen Vögeln. Es gibt für sie nichts schöneres, als mit ihrem Fernglas durch die Auen zu schlendern und die Sprache der Tiere zu imitieren. Doch eines Tages wird sie von einem Unwetter überrascht und rettet einen jungen Falken, der durch den Sturm aus seinem Nest gefallen ist. Vollkommen erschöpft sucht sie sich und dem Falken Kiik ein Quartier. In einem LKW finden sie Unterschlupf.

Als Katja wieder aufwacht, stellt sie fest, daß sie nicht mehr in Dänemark sondern weit weg von der Heimat in einem kleinen italienischen Fischerdorf ist. Doch zum Glück ist der Falke Kiik noch bei ihr. Jedoch nicht lange, denn als Katja den LKW verläßt, flieht er, und sie kann ihn nicht einfangen. Was also tun an einem Ort, wo man niemanden kennt, kein Geld hat und nicht einmal die Sprache versteht? Kein Problem, denn sie ist schon von den Kindern entdeckt worden und wird fasziniert bestaunt. Es dauert nicht lange, bis sie Vertrauen zueinander fassen. Am nächsten Morgen laufen sie durch das Städtchen, und Katja entdeckt ihren gefangenen Kiik. Sie muß ihn sofort befreien. Doch der Vogelhändler kennt kein Pardon, sie soll bezahlen oder der Vogel bleibt im Käfig. Nun erzählt Katja ihren neuen Freunden die wahre Geschichte, und sie sind entschlossen, Kiik zur Freiheit zu verhelfen. Dabei muß das eine oder andere Abenteuer bestanden werden.

KATJA UND DER FALKE erhielt zu den Nordischen Filmtagen in Lübeck den ersten Preis der Kinderjury und das nicht unverdient. Denn Lars Hesselholdt präsentiert einen liebevollen und ungekünstelten Kinderfilm, der zeigt, wie stark die Liebe zwischen Mensch und Tier auch im vollkommen technisierten Zeitalter sein kann. Katja alias Fanny Bernth ist rührend in ihrer schüchternen Art, sie glänzt in ihrer Rolle. Der Film ist ruhig erzählt, ohne daß Langeweile aufkommt. Für alle Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren eigentlich ein Muß.

[ Christiane Rausch ]