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Keine halben Sachen 2

Banditen, Flittchen und schöne Ärsche

Dies dürfte eines der wenigen Werke der Filmgeschichte sein, die trotz des ziemlichen Flops von Teil 1 gedreht wurden. In dem Fall keineswegs zur Redundanz. Ganz im Gegenteil: der brüllend komische Erstling verlangte einfach das Weitererzählen. Und Bruce Willis ist eh jede Reise wert ...

Das Rauhbein Jimmy "die Tulpe" hat sich ein wenig zur Ruhe gesetzt, versucht sich doch der Ex-Killer neuerdings als fanatischer Hobby-Koch in seinem anmutigen mexikanischen Anwesen. Doch schon bald klebt ihm der trottelige Oz wieder an der Backe. Man erinnert sich: der Zahnarzt mit der Kacke am Hacken, der die schmeißigsten Fliegen anzieht. So zum Beispiel Lazlo Gogolak, dessen Name schon wie ein ungarisches Fleischgericht klingt, und der auch jeden Grund hat, Jimmy dazu zu verarbeiten. Brachte der ihn doch einst in den Knast. Gogolak kommt frei, und schon bald fliegen die Kugeln durch Jimmys Hacienda ...

Wenn auch der Humor im Vergleich zum Vorgänger etwas klamottiger geworden ist, witzig und schwer unterhaltsam ist diese Gaunermoritat allemal. Hochgradig albern wird ein Knallchargenkabinett aufgefahren, daß man stets befürchtet, Blödheit sei nun doch ansteckend. Das Wechselspiel zwischen dem poltrigen Dentisten und dem pensionierten Killer wird rasant als komischer Dauerschlagabtausch inszeniert. Ein paar schöne, mitunter intrigante Frauenzimmer kriegen ihre manchmal auch hysterischen Parketteinlagen, und Jimmy darf richtig böse sein, wenn ihn jemand auf seine Potenzprobleme anspricht. Eh alles nur Gerüchte ...

Der größte Coup des Films ist - wie schon vermutet - der gute alte Bruce. Wieder mal erweist er sich als Vollblutkomiker, ein gutaussehender selbstredend. Und da darf und muß einfach beklatscht werden, daß nicht nur Bruces unwiderstehliche Nasalfalten in Großaufnahme zu sehen sind, nein, nein, auch sein noch wohlgeformter Hintern huscht durchs Bild. Mehrmals. Öfter. Mindestens dreimal! Genug Anlaß, um über eine Trilogie ernsthaft nachzudenken!

Und selbst wenn es für Bruce in Hollywood momentan nicht so prickelnd läuft, er ist und bleibt der wohl talentierteste Testosteronbrocken übern Teich. Sogar in rosa Häschenschlappen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.