D 2024, 124 min
Verleih: Farbfilm
Genre: Drama
Darsteller: Barbara Sukowa, Lambert Wilson, Banafshe Hourmazdi
Regie: Angelina Maccarone
Kinostart: 24.04.25
In Tanger lernt der alternde Künstler Richard den jungen Malick kennen. Der träumt von einem Leben in Europa und einer Karriere als Rapper. Also nutzt er die Gunst der Stunde und Richards Zuneigung, um sich seine Träume zu erfüllen. Und landet nach illegaler Einreise just in Frankfurt/Main bei Mathilda. Die ist erstens eine gute Freundin Richards und zweitens eine Frau, die als konservative Politikerin selbstredend einige fremdenfeindliche Ressentiments pflegt. Ausgerechnet Mathilda soll nun Malick heimlich – klandestin eben – bei sich wohnen lassen, bis der ganze nervige bürokratische Schnickschnack von wegen Aufenthaltsstatus usw. geklärt ist. Praktisch, daß Mathildas Assistentin Amina nicht nur Juristin ist, sondern auch arabische Wurzeln hat.
Moralistisches Papiertigerkino Made In Germany: KLANDESTIN ist ein Film, der derartig gut gemeint ist, daß dabei einfach nichts gutgehen kann. Weder für die gebeutelten Protagonisten der Geschichte, die dann auch noch mit islamistischem Terror-Nebenstrang den Thriller versucht, noch für den Film selbst, der hüftsteif im eng geschnürten Didaktik-Korsett einer arg konstruierten Figurenkonstellation humpelt. Aktualitätsbedürfnis und Sendungsbewußtsein strangulieren das Erzählen und degradieren das Personal der Geschichte zu Pappkameraden einer irgendwie aufklärerisch gemeinten Intention.
Nur hilft das dieser so wenig wie dem Kino. Denn daß das Ganze – man will es schon gar nicht mehr sagen, weil man sich einfach nicht gern wiederholt – dann auch formal wieder mal so ganz und gar nach allzu öffentlich-rechtlichem TV-Format aussieht, ist nur folgerichtig.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.