D 2002, 90 min
Verleih: Constantin
Genre: Erwachsenwerden, Teenie, Komödie
Darsteller: Tobias Schenke, Axel Stein, Diana Amft
Regie: Granz Henmann
Kinostart: 14.03.02
Schrieb Granz Henmann für die leidlich witzige Teeniekomödie HARTE JUNGS bereits das Drehbuch, hat er in der Fortsetzung nun auch noch Regie geführt. Und obwohl die Grundidee - ein pubertierender Junge spricht mit seinem besten Stück - schon während des ersten Teils peinlich-nervend wurde, hat sich auch jetzt nichts verändert.
Florian plagt das alte Problem: kaum läuft eine halbwegs attraktive Frau an ihm vorbei, meldet sich sein - so muß man es leider sagen - notgeiler Schwanz zu Wort. Nun ja, immerhin könnte man dabei noch teilweise schmunzeln, denn zumindest der avisierten Zielgruppe dürften (manchmal) ähnliche Gedanken durch den Kopf schwirren. Doch es wird schlimmer: Florian scheint nicht nur von seinem "kleinen Freund" mächtig genervt zu werden; er befolgt auch noch dessen Ratschläge. Da führt dann schnell das eine zum anderen, und der arme Junge stolpert von einer peinlichen Situation in die nächste. Wohlgemerkt: peinliche und nicht witzige Situation. Damit dem Film neben einer Aneinanderreihung solch schlechter Witze auch noch so etwas wie Handlung gelingt, hat sich Herr Henmann etwas sehr Originelles ausgedacht: Flo verliebt sich in seine Mitschülerin Maja - und die hält ihn, verständlicherweise, nur für einen perversen Idioten. Ob es ihm mit Hilfe seines Kumpels Bull doch gelingt, das Mädchen für sich zu gewinnen, ist nicht wirklich eine schwierige Frage. Doch genau damit beschäftigt sich KNALLHARTE JUNGS nun 90 Minuten lang
Dem Zuschauer stellt sich dabei ein viel gravierenderes Rätsel: wieso können Filme wie AMERICAN PIE, die ja strenggenommen auch nicht mehr Substanz haben, gut unterhalten, während man hier ständig am Verstand der Produzenten zweifelt? Es mag daran liegen, daß altbackene Gags um verstopfte Klos, plötzlich ausbrechende Allergien oder abartige Sexphantasien nichts Neues darstellen. Oder daran, daß die Schauspieler völlig talentfrei scheinen und die erwachsenen Charaktere an einer Hand abzuzählen sind. Oder auch, weil man von Anfang bis Ende das Gefühl hat, den ersten Teil noch mal zu sehen - nur in einer schlechteren Schnittfassung.
[ Jan Berger ]