"Der Holocaust eine Komödie?" So lautete der entsetzte Aufschrei vieler Pädagogen nach dem Start der Tragikomödie DAS LEBEN IST SCHÖN von Roberto Benigni über das Schicksal einer halbjüdischen italienischen Familie mit autobiografischen Zügen. Doch die spezifische Machart des Films regt zur Auseinandersetzung mit und zum Nachdenken über den Holocaust an. Das Medienpaket zum Film DAS LEBEN IST SCHÖN zeigt, wie mit den spezifischen Mitteln der Komödie das unfaßbar-unmenschliche System des Holocaust im Film karikiert wird: Der Schwache überlistet den Starken, das Opfer wird zum Helden und läßt sich nicht "einfach" zur Schlachtbank führen. Wie sehr sich DAS LEBEN IST SCHÖN dabei von klassischen Filmbeispielen der Filmgeschichte wie DER GROSSE DIKTATOR und SEIN ODER NICHTSEIN hat anregen lassen, zeigen Arbeitsbuch und die Videokassette mit Filmausschnitten aus allen drei Filmen. Das Arbeitsbuch liefert eine Erklärung der klassischen Stilmittel der Komödie und erläuternde Texte zu den ausgewählten Filmbeispielen. Die Ausschnitte belegen anschaulich, wie die Verkehrung des Vernichtungssystems des Nationalsozialismus nicht zur Verharmlosung führt, sondern zum Nachdenken über bestimmte Themen anregt.
D 2001, 91 min
Genre: Dokumentation
Regie: Annette Eberle