CH 2023, 90 min
FSK 6
Verleih: DCM

Genre: Dokumentation, Natur

Stab:
Regie: Martin Schilt
Stimmen: Elke Heidenreich

Kinostart: 16.11.23

2 Bewertungen

Krähen

Diesen Vögeln sei Dank

„Kein Tier kennt uns besser.“ So lautet der erste Satz in Martin Schilts Tierdokumentation KRÄHEN. Einer ausgesprochen faszinierenden Tierdokumentation, um’s gleich an dieser Stelle zu sagen.

Auch wenn das jetzt weniger die inzwischen ja recht obligate Form meint, die dieses inzwischen ja recht etablierte Kinogenre gern pflegt. Das heißt, es gibt gefühlsverstärkende Musik (hier erfreulich dezent), gelegentlich Animationsfilmchen (hier als erfreulich originelle „Krähenflüge“ durch Historie und Mythologie) und natürlich einen Kommentar auf der Tonspur. Hier von Elke Heidenreich, die ein dann doch etwas flügellahmes Krähen- und Menschenvolk-Sinnieren von sich gibt.

Was der Faszination dann aber auch keinen Abbruch tut. Denn daß kein Tier uns besser kennt, dürfte wohl stimmen. Und was das heißt, zeigt KRÄHEN immer wieder. Ob Kolkrabe, Raben-, Dschungel- oder Neukaledonienkrähe. Ob in den Weiten der Wildnis oder den Metropolen der Welt. Selbst im Labor, unter dezidierter wissenschaftlicher Beobachtung, bekommt man einen Eindruck, der etwas unheimlich und einnehmend zugleich ist: daß Krähen nämlich von uns Menschen weit schneller (mehr?) lernen als umgedreht. Daß da eine spezielle hohe Form tierischer Intelligenz existiert. Daß im Sozialverhalten insgesamt (Kommunikation und Hierarchie) wie in pragmatischen Dingen (Nahrungsbeschaffung, Nestbau) ein spielerischer Pragmatismus herrscht, dem etwas, ja, „Durchdachtes“ anhaftet.

Die flexible Anpassungsfähigkeit, die Klugheit dieser Tiere jedenfalls, ist faszinierend. Und verleiht dann glatt auch dieser Doku ihre Faszination.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.