Vier Mädchen in den 70ern rasen überdreht durch die Pubertät und erleben Gefühlsorgien, die ihresgleichen suchen. Im Mittelpunkt stehen die Schulfreundinnen Inès, Emilie, Stella und Marion, die als unzertrennliche Gang ihre Umgebung unsicher machen. Der Film zeigt sie in der Schule, zu Hause, auf gemeinsamen Streifzügen, im Streit mit Eltern und Geschwistern, bei geheimen Ritualen, auf der Jagd nach Jungen und beim ersten Ferienabenteuer.
Ohne allzu geradlinige Struktur, quasi fröhlich stolpernd bildet der Film in schnell aufeinanderfolgenden Szenen ein Patchwork von Coming-of-Age-Episoden. Auf eine erstaunliche Weise gelingt es der 37jährigen Regisseurin Noémie Lvovsky (OUBLIE-MOI), mit überwiegend Laiendarstellerinnen eine glaubwürdige, starke Geschichte zu modellieren, die vor Energie und Lebendigkeit sprüht. Die Dreharbeiten zogen sich über mehrere Jahre hin, um den Mädchen die Möglichkeit zu geben, den Prozeß des Reiferwerdens tatsächlich auch zu leben. Das Resultat hat somit im besten Sinn beinahe dokumentarischen Charakter. Preisgekrönt unter anderem beim Filmfestival von Locarno.
Originaltitel: La vie ne me fait pas peur
F/CH 1999, 105 min
Genre: Erwachsenwerden, Drama
Darsteller: Ingrid Molinier, Magali Woch, Valeria Bruni Tedeschi, Julie-Marie Parmentier, Camille Rousselet
Regie: Noémie Lvovsky