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Letzter Abend

Mal schnell aufs Klo

Da werden vielleicht noch einige kommen, Filme, auch deutsche, die in den letzten drei Jahren gedreht wurden, als die Not sich als Tugend aufspielte und Kreativität generierte. LETZTER ABEND ist ein „Corona-Stück“, und es hat funktioniert mit der Kreativität und der schnellen Idee, einer ebenso fixen Realisation, wenig Geld und dem Bündeln von Kräften. Eine tänzelnde Alltagssituationskomödie von Regisseur Lukas Nathrath und jungen Menschen aus dem Umfeld des Staatstheaters Hannover ist entstanden, die vom herrlich albernen Slapstick bis hin zur tragikomischen Brise, vom lose gefaßten Drehbuch bis zur frisch-freien Improvisation vieles in sich trägt, das trägt.

Lisa und Clemens wollen nach Berlin. Sie hat als Assistenzärztin eine Stelle an der Charité bekommen, er, der Musiker, kann seine traurigen Lieder auch in der Hauptstadt schreiben. Die letzten Kisten werden gepackt – oder eben nicht. Die engsten Freunde kommen für eine letzte Party – oder eben nicht. Dafür die reifere Nachbarin von oben, die sich mit Mehl auskennt, das Pärchen nach Jahren erst an diesem Sommerabend kennenlernt und dann, als die kleine Runde mit einer Zufallsbekanntschaft, dem arroganten Bruder/Schwager, einem herrlich beleidigten Ösi und dem smarten Beziehungskonkurrenten eskaliert, Entspannungstips parat hat wie: „Atme mal in Deine Füße, die Zehen sind kleine Würmchen.“

Man singt und streitet, spielt Activity, ißt Nudeln und geht mal schnell aufs Klo, zwischendrin sitzt Clemens in der leeren Wanne und heult. Bis Lisa fehlt und die Sonne über Hannover sich entschließen wird, wie üblich aufzugehen. Nur etwas ist anders. Was noch zu sagen wäre? Macht Spaß!

[ Andreas Körner ]