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Little Nicky

Fabelhafte Attacke auf die Feingeistigkeit

So blöd kann’s laufen. Ausgerechnet Nicky, der grenzdebile und jüngste Sohn Satans muß die Dinge richten und sich auf Erden begeben. Denn sein geliebter Teufelsvater verfällt zunehmend durch die Abtrünnigkeit seiner beiden ältesten Söhne und will nun die Herrschaft der Unterwelt für die nächsten tausend Jahre geklärt wissen.

Da sich Cassius und Adrian auf der Erde umtun, um dort ohne den Vater im Rücken ihr eigenes ultrafieses Imperium zu errichten, muß sich der kleine Nicky aufrappeln, um die ver-lorenen Söhne unschädlich zu machen. Das behagt Nicky nicht sonderlich, hat er doch gerade vor Cassius nahezu furchtsamen Respekt. In der hinterfotzigsten Boshaftigkeit hat der böse, böse Cassius dem kleinen Nicky einfach so einen Spaten übers Gesicht gezogen, weshalb er sich jetzt mit einer halbseitigen Lähmung durchs Leben mogelt. Doch er macht sich auf, lernt auf Erden die scheue Valerie kennen und muß sich fortan durch ein Labyrinth der Gemeinheiten seiner Brüder kämpfen. Doch Nicky wird’s schon schaffen...

Selten war solch’ beglückend dämliches, so erfrischend ordinäres und erquickend abgefahrenes Kino zu erleben. Keine Zote zu schade, keine Peinlichkeit erspart und dabei so viel Spaß! Alle kriegen ihr Fett weg in dieser etwas anderen Parabel über die Kraft des gebeutelten Mannes. Schwule, Frauen, Behinderte, Death-Metal-Rednecks, Du und ich... Selbst der ansonsten schwer zu verkraftende Adam Sandler fährt mit hängender Lippe und geriatrischem Gekicher in dieser verblüffenden Gothic-Action-Proll-Liebes-Komödie zu Höchstform auf. Zuschauer mit durchkalkulierter Jahreskulturpflicht könnten durch dieses Feuerwerk der Geschmacklosigkeiten leicht konsterniert die Säle verlassen. Andere werden sich durch die unversteckte Spielfreude seriöser Schauspieler wie Harvey Keitel in diesem cineastischen Sündenpfuhl pudelwohl fühlen. Muß man sich einfach mal geben!

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.