Originaltitel: LOCKOUT

USA/F 2012, 95 min
FSK 16
Verleih: Universum

Genre: Action, Science Fiction

Darsteller: Guy Pearce, Maggie Grace, Peter Stormare

Regie: James Mather, Stephen St. Leger

Kinostart: 10.05.12

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Lockout

Im Weltraum nichts Neues

Vorweg für den wahlweise Pawlowschen Speichelfluß oder spontanes Abwinken die Info, daß Luc Besson am hiesigen Drehbuch mitgeschrieben und sich im Gegensatz zu THE LADY auf alte Tugenden besonnen hat. Heißt: raus mit dem Anspruch, rein die volle Packung. So knallt es vom ersten Moment an richtig durch, in kaum zehn Minuten gibt es Materialschlachten, Auseinandersetzungen Mann gegen Mann, einen derben Kopfschuß und zumindest ganz nette Effekte. So. Eigentlich wäre damit alles Wesentliche gesagt, aber Freunden einer Handlungsbeschreibung sei selbige nicht vorenthalten, obgleich hier Schmalhans Küchenmeister ist.

Treffen wir also Agent Snow, einen – natürlich – knackig ausschauenden Typen, welcher – klar – unschuldig des Mordes bezichtigt wird und – logisch – vor der Wahl steht, den Rest seiner Tage im Kittchen zu vermodern oder einen gefährlichen Auftrag zu erfüllen. Nun entscheidet sich der Beau selbstredend für Letzteres und reist gen Himmel, hin zu MS One, einem Weltraumknast, in dem soeben ungefähr 500 Schwerstverbrecher, die wirklich fiesen Jungs also, ausbrachen. Was insofern Probleme bereitet, als daß die US-Präsidententochter aus humanitären Zwecken just dort weilt, ergo gerade durch die Gänge um ihr edles Leben rennt ...

Sprich: einer dieser „Macho rettet blondes Bibbermäuschen“-Filme, mit denen man(n) Feministinnen hysterische Gesichtsrötung beschert. Maggie Grace, Darstellerin besagter Hellhaariger, hat’s allerdings eher nicht gestört, denn sie lag nach eigener Aussage beim Lesen des Skripts quasi grölend am Boden. Was dem Zuschauer ebenso passieren könnte – vorausgesetzt, er amüsiert sich über einen Helden, dessen verbale Fähigkeiten praktisch bloß wahnsinnig coole Oneliner erlauben, wobei auch der Rest des Personals immer zum Späßchen aufgelegt scheint. Beispiel gefällig? Kommentar nach einem Zweikampf im schwerelosen Gravitationsfeld: „There Is No Time For Hanging Around!“ Ein echt Lustiger, der Luc.

Und sonst? Das Übliche: Tote im dreistelligen Bereich, selbst angesichts der Situation nie verschmierendes Make-up für Miss Grace, der zumindest im Original wie mit Kehlkopfentzündung sprechende Schurkenanführer, ein an die Grenze seiner Belastbarkeit geführtes Soundsystem und am Ende ... ja, was mag da passieren? Alles x-mal gesehen, alles x-mal gehört. Wen das nicht stört, der soll gut unterhalten werden.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...