Originaltitel: LOOPER
USA 2012, 118 min
FSK 16
Verleih: Concorde
Genre: Science Fiction, Action, Horror
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis, Emily Blunt, Paul Dano, Piper Perabo
Stab:
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson
Kinostart: 04.10.12
Willkommen in der Zukunft: Zeitreisen wurden endlich erfunden, jedoch als illegal eingestuft, weshalb sich eigentlich bloß eine Verbrecherorganisation ihrer bedient und unliebsames Gesindel drei Dekaden zurück in die Vergangenheit schickt. Dort wartet ein Looper, seines Zeichens Auftragskiller, tötet das Opfer und beseitigt die absolut spurlos verschwindende Leiche. Saubere Arbeit.
Joe ist solch ein Looper, außerdem ein drogensüchtiges Wrack und aktuell schwer gehetzt. Denn er versagte dabei, sein um 30 Jahre reiferes Ich zu eliminieren. Was in diesem Fall geschieht, hat uns der Plot kurz vorher gezeigt – entspannt brutal, inklusive allerhand abgetrennter Körperteile. Nicht ganz so saubere Arbeit. Folglich muß der junge Joe sich nun selbst jagen und gleichzeitig dem schäumenden Schurken-Mob entkommen. Als älterer Mann versucht er parallel indes, den Tod seiner geliebten Frau zu verhindern, sogar auf Kosten ermordeter Kinder ...
Das klingt eventuell arg kompliziert, doch die Erzählung bleibt stets geradlinig, größere Konzentrationserfordernisse braucht ergo keiner zu fürchten. Stattdessen darf sich der geneigte Entspannungssuchende auf rasante Action, nicht zu übertrieben futuristische Settings und fast klassische, stilvolle Shootouts freuen. Männerherz, was begehrst Du mehr?! Einen Twist vielleicht? Hervorragend, denn er wartet bereits.
Als Joe (jung) nämlich angeschlagen eine Farm erreicht, wohnt dort das alleinerziehend-emanzipierte Flintenweib Sara nebst Sohn Cid. Was plötzlich den Duft einer Atempause in Form herziger Romantik verbreitet, entpuppt sich tatsächlich schnell quasi als zweiter Film, denn auf besagtem, passend einsamen Landgut liegt manches ziemlich hart im Argen und führt zum Einbau dezenter bis teils deutlicher Horrorelemente.
Wer sich trotz zunehmend verschwimmender Genregrenzen darauf einzulassen vermag, erhält einige Entlohnung: alles spannend, alles technisch ansprechend gemacht und zumindest seitens Emily Blunts kompetent verkörpert, alles sehenswert bis zum für Mainstreamverhältnisse schon irgendwie erstaunlich konsequenten Ende. Nur Cid, diesen nervig schwafelnden Jungen mit Hang zur Hyperintelligenz, möchte man – allgemeine Gutmütigkeit und spezielle Handlungsrelevanz hin oder her – am liebsten selbst auf einen Trip schicken. Das Fernziel steht bereits fest: da, wo der Pfeffer wächst ...
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...