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Lover oder Loser

Von der Sucht, glücklich verliebt zu sein

Schon blöd gelaufen. Gerade die Ringe getauscht und sich ewige Liebe und Treue geschworen, erfährt Danny, daß seine zarte Hannah es ganz gern mal mit seinem besten Freund treibt. Schlagartig wird das Zeremoniell abgebrochen. Hannah zieht es in den nächsten Pub und Danny fährt zum Flughafen, um die Flitterwochen eben allein zu verbringen. Sophie lebt von Sozialhilfe und ihre letzten Männer waren stets ein gehöriger Griff ins Klo. Der schüchterne Liam traut sich eines Tages an sie ran und aus ihnen wird ein Paar. Doch irgendwie hat Liam in Liebesdingen nicht sonderlich viel auf der Pfanne, weswegen er von Sophie bald rausgeworfen wird. Marey ist eher der gutmütige, da leicht dickliche Typ. Allerdings bereut sie es sehr, das Ergebnis des letzten Saufgelages nun lebenslänglich an der Backe zu haben: ein Tattoo auf dem fleischigen Hintern. Sie trifft auf den Lebenskünstler und Womanizer Cameron. Doch auch das Glück der beiden ist nicht von Dauer...

Erfrischend, wie Regiedebütant David Kane die Karten mischt. Ihm gelingt es, das ewig hektisch drehende Liebeskarussell unserer kläglichen Helden glaubwürdig zu bebildern. Geschickt nutzt er den leicht rattigen Charme des Londoner Stadtteils Camden. Ähnlich seinen Kollegen Mark Hermann (BRASSED OFF) und Peter Cattaneo (GANZ ODER GAR NICHT) versteht er sich in der verblüffenden Mixtur aus Tragik und Humor und liefert damit einen weiteren Beweis, daß das New British Cinema mit seiner Lebensnähe weit entfernt von der Loftseligkeit deutscher Komödien ist. Erfreulicherweise erliegt Kane nicht dem Verlangen nach rosaroter Harmonie, so daß am Ende auch hier jemand auf der Strecke bleibt.

[ David Waschek ]