Als Dragan in einem Pariser Buchladen nach einem Werk über einen venezianischen Maler fragt, trifft er die Verkäuferin Jeanne. Als Gegenwert dafür, daß sie seine Bestellung annimmt, muß er sich mit ihr verabreden.
Gleich in der ersten Nacht schlafen sie mit- einander.
Dragan zeigt am nächsten Morgen Unverständnis, als Jeanne auf Arbeit muß. Der erste Streit. Dragan, eigentlich ein begabter aber bisher glückloser Maler, lebt wie es ihm paßt. Die Welt um ihn muß sich seinem Rhythmus anpassen, gefeiert wird bis zur Ohnmacht. Jeanne ist etwas rationaler, versucht mit Dragan mitzuhalten hat aber grundsätzlich andere Auffassungen vom Zusammenleben. Auch die Verständigung ist nicht so einfach, denn Dragan ist Jugoslawe und illegal in Paris. Sie sprechen englisch. Dragan verschwindet, taucht wieder auf, Jeannes Gefühlsleben wird auf eine harte Probe gestellt. Bei einer Routinestreife fällt Dragan der Polizei auf, er wird verhaftet und muß innerhalb von drei Tagen das Land verlassen.
Er versteckt sich, wird aber nach kurzer Zeit von einem Polizeitrupp aus der Wohnung geholt.
Hat der Regisseur trotz intensiver Kamera bisher eher Distanz zu seinen Protagonisten gehalten, fährt er beim Abschied der Liebenden die volle Tour. Der krasse Stimmungsumbruch kippt nicht die Glaubwürdigkeit . Barr hat das große Glück, Elodie Bouchez als Jeanne gewonnen zu haben. Ihr scheinbar abwesendes Verhalten ist so wirkungsvoll und ihr leerer und zugleich tiefer Blick erinnert an Frankreichs Nationalheiligtum Juliette Binoche. Ihr gebrochenes Herz läßt sie, minutiös gefilmt, fast zugrunde gehen, als sie sich von der Straße in den schützenden Hausflur schleppt. Wie auf den Festen mit Dragans Freunden wird sie nie wieder tanzen.
F 1999, 105 min
Verleih: Prokino
Genre: Liebe, Drama
Darsteller: Elodie Bouchez
Regie: Jean Marc Barr
Kinostart: 11.11.99
[ David Waschek ]