D 2000, 90 min
Verleih: Constantin
Genre: Komödie, Teenie
Darsteller: Diana Amft, Felicitas Woll, Karoline Herfurth
Regie: Dennis Gansel
Kinostart: 29.03.01
MÄDCHEN MÄDCHEN. Klingt irgendwie nach Stotterern oder Psychologen. Die wiederholen auch immer alles. Wobei Letztere jetzt um ein bahnbrechendes Forschungsthema bereichert wurden, das heißen könnte: "Die Anorgasmie unter weiblichen Adoleszenten". Oder kompliziert formuliert: Frischfleisch wird unwillig.
Diese schreckliche Epidemie entdeckte nun der verdienstvolle Film an drei ausgewählten Exemplaren. Es stellte sich heraus, daß Gym-nasiastinnen nicht nur an fehlenden Höhepunkten, sondern auch an zuviel Freizeit leiden. Es ist doch der blanke Streß, den lieben Tag lang in einer Nobelkarosse zu kutschieren, um sämtliche Feten nach potentiellen Beischläfern abzugrasen: "Vielleicht sollte ich mal mit ihm schlafen, damit ich nicht so negativ konditioniert bin."
Aus dieser Tragödie versuchte Regisseur Gansel das gänzlich Unmögliche zu machen - eine deutsche Komödie. Dabei war er in etwa so erfolgreich wie seine Gipfelstürmerinnen. Es gibt exakt eine halbe Minute zu lachen, beim Auftritt von Lenas Oma. Lena unterscheidet sich von ihren zwei Leidensgefährtinnen dadurch, daß sie die unterträgliche Seichtigkeit des Seins noch bemerkt. Die anderen beiden erinnern an diese Cheerleader, also jene, die mit glitzernden Staubwedeln immer etwas unmotiviert die Arme hochreißen, wie sie es als putzwütige Hausfrauen später nur noch selten tun.
Orgiastischen und anderen Störungen konnte Woody Allen tatsächlich mit Humor "beikommen", um mal in der Fachsprache zu bleiben. Dies allerdings schon vor 20 Jahren, zu einem Zeitpunkt, als er dank Mias Adoptivkinderschar seinem anstrengendsten Vergnügen nicht mehr nachkommen mußte.
MÄDCHEN MÄDCHEN indes taugt als Heidenaufklärungsspaß für die immense Zielgruppe der Siebzehn- bis Siebzehneinhalbjährigen. Der nach Witz oder Erotik gierende Rest wird, nun ja, unbefriedigt stottern: "Kinder, Kinder, peinlich, peinlich."
[ Angela Rändel ]