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Magnolia

Großartig besetzter, apokalyptischer BOOGIE NIGHTS-Nachfolger

Alles verkrachte Existenzen. Der Fernsehmogul Earl Partridge liegt im Sterben, um ihn kümmern sich vor allem seine verzweifelte junge Frau Linda und der Pfleger Phil. Linda hatte Earl aus Berechnung geheiratet, ihn betrogen und empfindet jetzt in seiner Todesstunde große, aufrichtige Liebe für ihn. Phil bemüht sich, Earls Sohn, den erfolgreichen, arroganten und chauvinistischen Sex-Guru Frank ausfindig zu machen. Er soll sich mit seinem Vater, der den kleinen Frank und seine todkranke Mutter vor vielen Jahren verlassen hatte, versöhnen.

Dann ist da noch der alkoholabhängige, verklemmte Schwulie Donnie Smith, der - heute völlig vergessen - einst Erfolge als Quiz-Kid in der Sendung von Jimmy Gator feierte. Auch Jimmy Gator ist körperlich am Ende und steht seine Show WHAT DO KIDS KNOW? nur noch mit Drogen durch. Seine Frau kommt bald einem düsteren Geheimnis auf die Spur. Was hat Jimmy ihrer gemeinsamen Tochter Claudia angetan? Claudia, heute ein Heroin-Wrack trifft den linkischen Polizisten Jim, in den sie sich verliebt. Der kleine Stanley wird schon als neues Quiz-Kid gefeiert und zerbricht am Erfolgswahn seines Vaters. Doch dann beginnt es zu regnen, wie es noch nie geregnet hat...

Es ist unglaublich, was Regisseur P.T. Anderson hier abliefert. Er erzählt von neun Schicksalen, die miteinander verbunden sind. Er gönnt sich und dem Publikum 189 Minuten, vermeidet damit auch die Oberflächlichkeit anderer Episodenfilme. Ihm gelingt es, die Emotionen, die seelischen Abgründe und die Schuld der Figuren seines apokalyptischen Reigens verständlich zu machen. Er schart ein einzigartiges Schauspielerensemble um sich. Allen voran die zauberhafte Julianne Moore als Linda und der atemberaubend souveräne Tom Cruise als Frank. BOOGIE NIGHTS war schon der Hammer, doch mit MAGNOLIA hat Anderson seinem Vorgänger noch eins draufgesetzt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.