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Meine Chaosfee & ich

Wenn Zahnprobleme Freude machen

Klar, sie zählt ja erst 337 Lenze, aber langsam muß man sich echt fragen, ob Zahnfee Violetta überhaupt irgendwann die Abschlußprüfung schaffen wird. Schon wieder durchgerasselt! Trotzdem fest entschlossen und eh sehr resolut, also macht sie sich illegal auf zur Menschenwelt. Trifft dort Maxie, eine gerade ziemlich verzweifelte Pflanzenfreundin, eben mit Mutti vom Land in die furchtbar graue Stadt gekommen, um fortan Teil einer Patchworkfamilie zu sein. Weiteres Ungemach naht, weil der wirklich allerletzte grüne Fleck einem Hotel weichen soll, und Violetta, bald eine so dringend gebrauchte Verbündete, ihren zur Rückkehr nötigen Glitzerstein zerbricht, deshalb zu vergehen droht …

Innerhalb der exakt definierten Zielgruppe dürfte das sicher einige Spannung aufbauen, denn ob Juckpulverbombe und Schokoladenklau, widerlicher Immobilienmogul und wahrlich monströser Bagger, herzige Libelle als Sidekick und Kinderlied auf Elektrobeat, auslaufendes Giftzeug und temporär aufgekündigte Freundschaft: Von Beginn an legt die Geschichte ein rasant hohes Tempo vor, verringert es kaum je und setzt stets auf genreuntypische narrative Breite. Manchmal jedoch zu Lasten befreienden Humors oder kurzer Atempausen, die straff getaktete Erzählung meidet einfach nur unterhaltsame Abzweige.

Ganz viel Pastell und quietschrosa Feenflitter gibt’s natürlich dennoch, außerdem gutgelaunt synchronisierende Sprachtalente, die nonperfekt-liebenswerten Figuren fordern sowieso regelrecht zur Identifikation auf. Und daß Bäume – in diesem Fall sogar wortwörtlich! – Leben retten können, ist jetzt auch keine bereits 1000fach ausgenudelte Botschaft.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...