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Mississippi

Zwei Jungen, die irgendwie von den anderen ausgeschlossen sind: Erik, ein introvertierter Knabe, der mit seiner vielbeschäftigten und noch mehr trinkenden Mutter allein lebt, wird von den Jungen an der Schule scheinbar grundlos terrorisiert. Schwuchtel wird er genannt, und nur weil er sich mit Dexter angefreundet hat. Der ist erst 11 und schwer krank: AIDS, infiziert durch eine Blutkonserve. Regisseur Horton stimmt ein hymnisches Lied über Freundschaft und Zusammenhalt bis über den Tod hinaus an. Leider ohne jegliche Feinmotorik. So dürfen nun auch hier die Kinder jene endlos erwachsenen Weisheiten ohne Einhalt von sich geben, da werden die Bösen im Augenblick eines Wimpernschlags gut, da wird das Unlogische auf Plausibilität getrimmt. Das ist schade, denn so ist aus dieser an sich bewegenden Geschichte trotz toller jugendlicher Darsteller nur wieder einer jener Schinken geworden, bei denen die klebrigen Streicher aus dem Orchestergraben schön laut und krachig um die Ecke geigen, wenn es kurz darauf gefühlig werden soll.

Originaltitel: THE CURE

USA 1995, 98 min
Verleih: Highlight

Genre: Erwachsenwerden, Drama

Darsteller: Brad Renfro, Annabella Sciorra

Regie: Peter Horton

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.