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Models

Doku über den tristen Alltag dreier Models

Vivian. Tanja. Lisa. Drei Frauen, drei Models, drei Freundinnen.

Vivian ist blond, hat einen festen Freund und mehrere Liebhaber. Sie würde alles tun, um auf ein Cover zu kommen. Sie ißt, sie speit, sie behandelt ihre Cellulitis und findet ihren Busen zu klein.

Lisa ist blond und liebt nur schwarze Männer. Sie läßt sich von Zeit zu Zeit ihren Busen vergrößern, ihre Nase richten und ihre Lippen aufspritzen. Sie macht die Nacht zum Tag, pumpt sich unaufhörlich mit Alkohol und Kokain voll. Lisa lebt allein und kann nicht allein sein.

Tanja ist blond, liebt Tiere mehr als Menschen und denkt über das Leben nach. Sie läßt sich Karten legen und versucht, ihr inneres Gleichgewicht durch Fitneß oder Yoga zu erreichen. Tanja kann zu niemandem "Ich liebe Dich" sagen.

Auf der Suche nach der großen Karriere, der Liebe und dem idealen Körper gehen die drei von Casting zu Casting, telefonieren mit Freundinnen, Männern, Müttern, Agenturen und Photographen und hetzen von einer Diskonacht in die nächste.

Der Wiener Filmemacher Ulrich Seidl, der schon mit TIERISCHE LIEBE und DER BUSENFREUND sehr gespaltene Reaktionen erntete, wählt den ruhigen, fast monotonen Rhythmus, der den Alltag der Frauen, ihre Passivität, mit der sie alles über sich ergehen lassen, widerspiegelt. Wo man Glamour erwartet, begegnet einem Tristesse. Daß der Rahmen des Dokumentarischen zugunsten der Inszenierung überschritten wird, läßt sich erahnen. Denn Posing gibt es nicht nur für die Modephotographen, sondern auch für Seidl. Szenen narzißtischer Selbstdarstellung wechseln mit solchen, in denen sich die Akteurinnen denunzieren lassen.

[ Verleih ]