Neil Jordan ist in vielen Genres zu Hause. Zu seinen stärksten Arbeiten gehören neben ZEIT DER WÖLFE zweifelsohne THE CRYING GAME und dieses ähnlich düster-romantische Ganovenpuzzle: MONA LISA. Nach einem Knastaufenthalt bleibt George nur der Job, in dem er eine langbeinige Schönheit zu ihren Freiern fahren soll. Daß diese Frau einen Schatten auf der Seele hat, wird ihm, der sich zudem in sie verliebt, schnell klar. George kann ihr die Bitte nicht ausschlagen, eine verlorene Freundin wieder zu finden. Es wird sehr brenzlig für ihn auf dem schlüpfrigen Parkett des Rotlichtmilieus in Soho ...
Eine etwas schräge Lovestory wird hochelegant erzählt und von fabelhaften Schauspielern getragen. Und so zählt dieses mal witzige, mal beinharte und zum Finale mit enormem Bodycount versetzte Drama eines liebebedürftigen Mannes (schlicht brillant: Bob Hoskins) zum besten, was die 80er Jahre hervorgebracht haben. Genesis steuerten den Filmsong "In Too Deep" bei, der leider nach dem Abgang Peter Gabriels entstanden ist. Aber diesem meisterlichen Jordan verzeiht man selbst Phil Collins.
Originaltitel: MONA LISA
GB 1986, 99 min
Verleih: Sunfilm
Genre: Krimi, Gangster, Liebe
Darsteller: Bob Hoskins, Michael Caine
Regie: Neil Jordan
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.