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Mona Lisa And The Blood Moon

Einfach mal machen lassen …

Das soll jetzt gar nicht despektierlich klingen: Kate Hudson paßt wie die brachiale Faust aufs trübe Auge dieses Panoptikums aus schrägen Gestalten, Bitches und Waschlappen! Als Stripperin Bonnie stöckelt Hudson in einem New Orleans herum, wo „The Big Easy“ überall und nirgends aufwallt, versorgt einen altklugen Sohn namens Charlie, welcher ihr Haß unterstellt. Und trifft auf Mona Lisa, eben dem psychiatrischen Hochsicherheitstrakt entflohen. Sie saß dort jahrelang ein, von der Superkraft verflucht, anderen Menschen ihren Willen aufzwingen zu können. Bonnie wittert Finanzmöglichkeiten, warum seine Nächsten nicht zwecks großzügiger Spende zur Brieftasche greifen lassen? Der Plan gelingt, Mona Lisa, unerfahren und lebenshungrig, ist ein leichtes Manipulationsopfer. Doch bemerkt bald, was wirklich läuft, und verbündet sich mit Charlie …

Der Zuschauer hat seine Sympathien eh schon transferiert und tritt sie gern an, jene wahnwitzige Reise durch Bildersinfonien, für die neue Farbpaletten angeschafft wurden, und eine Nacht, bewacht vom wunderschönen Mond. Es ist zwar selten klar, wohin das Ganze geht, ob Dialoge Bedenkenswertes sagen möchten, Angedeutetes tiefere Bedeutung besitzt oder schlicht hingeworfen bleibt. Aber wer sich darauf einzulassen vermag, hört ihn in jedem Moment: den meist entspannten, manchmal auch rasenden, immer starken Schlag eines wilden Herzens. Es pocht für Außenseiter auf und fernab der Leinwand, traut sich, ihnen Hoffnung und Zuneigung zu schenken. Die fragile Quintessenz eines (im besten Sinne) Genrebastards, dessen Faszination sich erst entfaltet, wenn er mal machen darf.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...