Originaltitel: MONSTER HUNTER
China/D/J/USA 2020, 103 min
FSK 16
Verleih: Constantin
Genre: Computeranimation, Action
Darsteller: Milla Jovovich, Tony Jaa, Ron Perlman, T.I., Meagan Good
Regie: Paul W.S. Anderson
Kinostart: 01.07.21
Das meint jetzt nicht die Fans der gefühlt 47 zur Vorlage dienenden Videogames, vielmehr Milla Jovovich und den Angetrauten Paul W.S. Anderson, hier – wieder mal – im Protagonistin/Regisseur-Duo am Start, um sich richtig auszutoben. Bloß: Möchte man die Einladung zur gemeinschaftlichen Balgerei angesichts sechs eigentlich ausreichender RESIDENT EVIL-Ballerorgien überhaupt annehmen? Und im Einwilligungsfall: wie langfristig? Denn es sei verraten und ist vermutlich keine große Überraschung, daß am Ende dieser CGI-Drolligkeit deutlichst nach Fortsetzung gerufen wird …
Zäumen wir den Diablos allerdings nicht von hinten auf, sondern packen ihn bei den Hörnern, die er – einer kurzen Einführung inklusive Eintritt in eine neue Welt quasi hinter der unseren folgend – nutzt, eine Militärpatrouille unter Führung von Captain Artemis aufzumischen. Zur gepanzerten Hand (?) geht arachnoides Gezücht, bald bleibt vom nebendarstellenden Kanonenfutter nix übrig; weil Artemis jedoch nicht grundlos wie die griechische Jagdgöttin heißt, tritt sie dem monströsen Viehzeug trotzdem mächtig in den … Weg.
Hilfe eilt herbei, als der mysteriöse Hunter auftaucht, einiges Alphaweibchen-versus-Alphamännchen-Getue später wirkt Schokolade freundschaftsbildend; da sinnt man lieber nicht, wo Artemis die hitzeempfindliche Ware während der heißen Gefechte unversehrt am sehnigen Leib tragen konnte. Zumal Wüste den Handlungsschauplatz bildet, was einerseits budgetfreundlich wenig Ausstattung oder Kulissen braucht, andererseits ständig gräuliches Braun zu bräunlichem Grau mixt und auf die Augen drückt. Jene sind vom ewigen Zwielicht eh schon stark gefordert, der überflüssige Zwang zur 3D-Brille schluckt weitere Lumen, weswegen anfangs buchstäblich oft im Dunkel bleibt, welches Tierchen sich wen schnappt. Zumindest sorgt ein erahnt ekliger Exitus für den besten (unfreiwilligen) Lacher unter sonst eher müden Gags – ein Mitglied ihrer Truppe klagt über Brustschmerz und taube Arme, woraufhin Artemis ohne Umschweife basismedizinisches Wissen an den darob sicher spontan beruhigten Mann bringt: „Bestimmt irgendein Gift!“
Zwar findet auf Plusseite ab Punkt X noch der stets gern gesehene Charakterkopf Ron Perlman Zeit, auf selbigem inmitten des vorläufigen Showdowns eine schrecklich entstellende Frisur vorzuführen. Dazu erinnert ein plötzlich aufpoppendes Katzenviech an guilty-pleasure-mäßig unterhaltsame RESIDENT EVIL-Absurditäten. Gleichwohl müssen die obigen Fragen insgesamt zurückhaltend euphorisch beantwortet sein: Okay, eine zweite Runde spiele ich mit, aber dann Schicht, ja?!
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...